Eichstätt
Richtfest an der GG-Großbaustelle gefeiert

14.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:24 Uhr

Architekt Gerhard Kramer führte nach dem Richtspruch durch den Rohbau des neuen Klassentraktes, dessen Fensterfront auch den Blick zum 2003 sanierten barocken Altbau und auf den Pausenhof frei gibt.

Eichstätt (EK) Für das Eichstätter Gabrieli-Gymnasium gab es gestern Abend allen Grund zur Freude: Der Rohbau der unterirdischen zweiten Turnhalle und des neuen Klassentraktes steht, nun wurde Richtfest gefeiert. Die Großbaustelle bleibt damit im Zeit- und im Kostenrahmen.

Schulleiter Andreas Margraf erklärte, dass diese Erweiterung – als insgesamt dritter Bauabschnitt der Generalsanierung seit 2003 – auch angesichts knapper Finanzmittel wirklich dringend nötig sei. Die Sportstättensituation entspricht der letzten großen Schulsanierung von 1971, die Schülerzeiten haben sich seitdem jedoch vervielfacht. Zum Sportunterricht müssen die Gymnasiasten deshalb zeitaufwendig zu verschiedenen Sportstätten in der Stadt gebracht werden. Und auch der neue Klassentrakt für die Naturwissenschaften ist nötig, derzeit werden noch Klassen in Containern unterrichtet. Margraf dankte den Schülern, Lehrern, Eltern und Nachbarn, die die Einschränkungen während der Bauarbeiten ohne vernehmbares Murren ertragen.


Als Vertreter der bayerischen Staatsregierung – der Freistaat ist Sachaufwandsträger – betonte auch Ministerialdirigent Walter Gremm, wie wichtig die Modernisierung und Erweiterung des Gymnasiums sei. Schulen als ganztägigen Lebensraum zu gestalten, sei heutzutage eine "familienpolitische Notwendigkeit und ein volkswirtschaftliches Erfordernis." Es gehe nicht nur um die Wissensvermittlung, sondern auch um die Bildung von Herz und Charakter, Kollegialität und Leistungsbereitschaft. Und dafür sei der Sportunterricht von besonderer Bedeutung.

Baudirektor Harald Löhnert – als Bereichsleiter des Staatlichen Hochbauamts Ingolstadt Bauherr der Erweiterung – erinnerte an die Besonderheiten dieser Baustelle: Der stark begrenzte und historische Raum des ehemaligen Dominikanerklosters an der früheren Stadtmauer hätten die Planer – federführend das Architekturbüro Diezinger und Kramer – vor besondere Herausforderungen gestellt. Die Lösung sei die unterirdische Turnhalle gewesen, die nun wieder Platz für den Pausenhof schaffe. Auch die Zusammenarbeit mit den Archäologen und der Denkmalpflege habe sehr gut funktioniert – trotz stadtgeschichtlich bedeutender Funde (wir berichteten).

Löhnert würdigte den Einsatz aller beteiligten Firmen und erklärte: Von den veranschlagten 6,4 Millionen Baukosten seien bisher 3,8 Millionen beauftragt. Und davon rund drei Millionen Euro an Firmen aus der Region: "Das ist ein Zeichen der Wettbewerbsfähigkeit der Region", lobte Löhnert.

Schulleiter Margraf hoffte, dass nun der Innenausbau ebenso gut verläuft und wünschte sich, dass "wir zu Beginn des neuen Schuljahres die Gebäude und Freiflächen mit Leben erfüllen können".