Bergheim
Revision am Kraftwerk

26.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:19 Uhr

So sieht das Innere des Laufrades einer Turbine am Donaukraftwerk Bergheim aus. Die Anlagen dort sind generalüberholt worden. - Foto: r

Bergheim (DK) Die dritte Maschine im Laufwasserkraftwerk Bergheim ist wieder am Netz. Betreiber E.on schloss die erste Großrevision seit Inbetriebnahme des Donaukraftwerks im Jahr 1970 planmäßig ab.

Am 20. Dezember floss zum ersten Mal nach umfangreichen Arbeiten wieder regenerativer Strom ins Netz der Deutschen Bahn. 60 000 Arbeitsstunden waren in den vergangenen sechs Monaten nötig, um 20 Kilometer Kabel neu zu verlegen, die komplette Elektrotechnik modernsten Standards anzupassen, die Leitapparat-Lagerung und die Spurlageranhebung zu erneuern sowie zusätzliche Redundanzsysteme zur Eigensicherheit des Kraftwerks einzubauen.
 

Bei der ebenfalls notwendigen Erneuerung der Laufradflügeldichtungen kam ein von E.on Wasserkraft patentiertes Verfahren zum Einsatz, das den kompletten – und damit langwierigen und kostenintensiven – Ausbau der Turbine überflüssig macht.

Durch eine Erneuerung der Turbinenregler kann bei schwankenden Fallhöhen ein höherer Wirkungsgrad erzielt werden. Insgesamt hat diese Großmaßnahme 7,5 Millionen Euro gekostet. "Wir freuen uns über den planmäßigen Abschluss der Revisionsarbeiten. Das Kraftwerk Bergheim ist nun wieder fit für die nächsten Jahrzehnte", erklärt Roman Töpler, Betriebsleiter der von E.on betriebenen Kraftwerke an der Donau.

Der Tross zieht nun mit 25 LKW und 17 Containern ins Kraftwerk Bertoldsheim um, wo von Januar an die nächste Großrevision durchgeführt wird. Hintergrund: Eigentümerin der Wasserkraftwerke Bergheim und Bertoldsheim ist die Donau Wasserkraft AG, ein Gemeinschaftsunternehmen der Rhein-Main-Donau AG mit Sitz in München und der E.on Wasserkraft GmbH, die auch für den Betrieb des Kraftwerks verantwortlich ist.

Die Kraftwerke erzeugen Strom mit einer Frequenz von 162/3 Hertz für die Deutsche Bundesbahn. Das Donaukraftwerk Bergheim nutzt einen Höhenunterschied von sechs Metern an der Staustufe, um regenerative Energie zu erzeugen. Mit einer Leistung von 23,7 Megawatt werden pro Jahr etwa 143,6 Millionen Kilowattstunden Strom ins Netz der Deutschen Bundesbahn eingespeist. Mit dieser Strommenge könnte ein ICE mehr als 160 Mal die Erde umrunden.