Thalmässing
Retter eilen von Rekord zu Rekord

Thalmässinger Wasserwacht wächst und leistet immer mehr ehrenamtliche Arbeit

06.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Einen Wanderpokal für die "Wachtel des Jahres" und Urkunden für langjährige Mitglieder und Ausbildungserfolge präsentieren die Thalmässinger Rettungsschwimmer mit Bürgermeister Küttinger. - Foto: S. Karch

Thalmässing (lts) Auf ein Rekordjahr hat die Thalmässinger Ortsgruppe der Wasserwacht in ihrer Jahresversammlung zurückgeblickt. Mehr als 1500 ehrenamtlich geleistete Stunden standen am Ende in der Statistik.

"Mit einem Plus von ungefähr 30 Prozent ist das absoluter Rekord", stellte die Vorsitzende Sandra Karch erfreut fest. Mit einem Wort: "Beeindruckend!" Auch Bettina Kremer, Technische Leiterin der Thalmässinger und stellvertretende Vorsitzende im Kreisverband Südfranken, lobte den Einsatz der Retter. Dem schloss sich Bürgermeister Georg Küttinger an. Er betonte die Bedeutung der Schwimmkurse, welche die Wasserwacht jedes Jahr im Freibad anbietet. "Immer wieder müssen wir während der Badesaison traurige Nachrichten über Ertrunkene lesen. Ihr helft vorzubeugen", attestierte er.

Dass der noch junge Standort mittlerweile auf eine Riege langjähriger Mitglieder zählen kann, zeigten die Ehrungen, die Küttinger vornahm. Er zeichnete Jan und Lea Kremer, Kerstin, Luna, Nele und Werner Pfahler sowie Valentin Helbig für zehn Jahre Mitgliedschaft in der Wasserwacht aus; Felix Wiedmann, Antonio Kordic und Ingrid Klemm für fünf Jahre in der Ortsgruppe. An den Namen zeige sich, dass die Thalmässinger Wasserwacht anfangs "fast ein Dreifamilienbetrieb war", sagte Bettina Kremer lachend, die seit den Anfängen an der Spitze der Gruppe steht. Mit sechs Neumitgliedern im vergangenen Jahr tue sich aber auch immer etwas Neues.

Seit dem Beginn hat sich die Mannschaft ordentlich gemausert. Der Eifer, den die Thalmässinger an den Tag legen, schlägt sich beim Ausbildungsstand positiv nieder. So verlieh die Ausbildungsleiterin Kremer ihren Schützlingen insgesamt sieben Rettungsschwimmabzeichen, davon zwei in Gold, und zahlreiche Schnorchelabzeichen. Apropos Schnorcheln: Was nach Urlaubsspaß klinge, sei seit dem vergangenen Jahr eine elementare Voraussetzung für die weitere Ausbildung für alle Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst, erklärte Kremer.

Zu den Ausgezeichneten gesellte sich außerdem die "Wachtel des Jahres". Mit diesem Titel und einem Wanderpokal zeichnen die Thalmässinger jedes Jahr ihr aktivstes Mitglied aus. Mit insgesamt 47 Punkten aus Trainings- und Veranstaltungsteilnahmen setzte sich Lara Herrmann bei dieser Wertung 2017 an die Spitze und übertrumpfte damit Yvonne Obermeyer und Eva Trickl, die auf den Plätzen zwei und drei folgten. Herrmanns Zähler resultierten zu einem großen Teil aus ihrem Einsatz als Trainingshelfer bei den Schwimmkursen und ihrer Sanitätsausbildung.

Sandra Karch dankte Herrmann und sieben weiteren fleißigen Helfern für die Unterstützung des dreiköpfigen Trainerteams bei den Kursen, denn: "Das ist Gold wert." Auch bei den weiteren Angeboten der Ortsgruppe ließen sich die Helfer nicht lumpen und sorgten für eine gelungene Palette - von der Teilnahme an der Gredinger Schwimmnacht über den Umwelttag der Marktgemeinde und die Malaktion im Nichtschwimmerbecken des Freibads bis hin zum Badfest und zum Hundeschwimmen.

Angesichts der 1500 Stunden, die die Thalmässinger Ortsgruppe im vergangenen Jahr geleistet hat, betonte die Vorsitzende, die enorme Zahl spiegele den Einsatz der Gruppe wieder. Knapp 700 Stunden entfielen alleine auf Aus- und Fortbildungen, wie Kremer berichtete. Die führten dazu, dass die kleine Ortsgruppe mittlerweile auf eine Sanitäterriege mit neun Leuten, drei Wasserretter für den Einsatz auf Rettungsbooten und zwei Bootsführer bauen kann. Für eine Gruppe, die nicht nur Veranstaltungen im Freibad betreut, sondern als Teil des Kreisverbandes Südfranken perspektivisch auch für den Seedienst im Fränkischen Seenland ausgebildet wird, sei das ein wichtiger Schritt, lobte sie.

Eine erste Feuertaufe hatten zwei Thalmässinger Sanitäter im vergangenen Jahr bei der Absicherung der Schwimmstrecken des Challenge-Triathlons bestanden. Die Basis dafür legen die Rettungsschwimmer im wöchentlichen Training, das abseits der offiziellen Statistik stattfindet. Unangefochtener Trainingskönig war Jugendleiter und Ausbilder Valentin Helbig, wie die Wachtel-Auswertung verriet.

Dass mit dem steigenden Leistungslevel auch Ausrüstung benötigt wird, zeichnete sich im Kassenbericht von Heike Ackermann ab. Mit 3400 Euro für Rettungsgeräte, Sanitätsausrüstung und Defibrillator sowie 900 Euro für Bekleidung standen große Ausgaben den Einnahmen gegenüber, die sich unter anderem aus den Einnahmen für Schwimmkurse über 1400 Euro und Spenden von 3200 Euro zusammensetzten. Dabei habe die Spendenaktion im Frühjahr, bei der die Wasserwacht gezielt um Mittel für die Sanitätsausrüstung geworben hatte, "mit ganz vielen Füßen" und einer "im ganzen Kreisverband herausragenden Spendenbereitschaft der Thalmässinger Bürger und Firmen" eine unschätzbare Unterstützung gebracht. Damit sei das Jahr "trotz großer Ausgaben fast Null auf Null ausgegangen", fasste Ackermann zusammen.

Äußerst zufrieden blickten die Vorstandsmitglieder auf das erste Jahr im Amt zurück. Neuerdings wird das Gremium von Tobias Arauner ergänzt. Er kümmert sich um den Einsatzleit- und Mannschaftstransportwagen, der seit Mitte 2017 in Thalmässing stationiert ist. Wie viele Kilometer der Wagen seitdem zurückgelegt habe, forderte Kremer die Mitglieder zu einer Schätzung auf. Die 2200 Kilometer, wie sie auflöste, zeigten, wie wertvoll das Fahrzeug für die Mobilität der Ortsgruppe sei. Die Entscheidung des Kreisverbandes sei zugleich eine Anerkennung für "euer aller Leistung". Ganz ohne Leistungsgedanken ließen die Wasserwachtmitglieder den Abend dann beim Kegeln ausklingen.