Eichstätt
Respekt statt Aggression

24.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:14 Uhr

Als eines ihrer ersten Projekte hat die neue Jugendsozialarbeiterin an der Berufsschule Eichstätt, Simone Fischer (vorne links), einen Anti-Aggressionskurs initiiert. - Foto: oh

Eichstätt (EK) "Hast du ein Problem" Atila Dikilitas weiß, wie man es schafft, ruhig zu bleiben und dem Provokateur keine Chance zu geben. Im Rahmen der Jugendsozialarbeit fand im Berufsgrundschuljahr Holztechnik ein Anti-Aggressionskurs statt.

Das Projekt wurde von Simone Fischer, der Jugendsozialarbeiterin der Berufsschule Eichstätt, initiiert und organisiert. Durchgeführt wurde die Aktion von Atila Dikilitas, dem einzigen staatlich anerkannten Gewaltpräventionstrainer in der Region. Der Trainer führte bereits am Förderzentrum Eichstätt und an einigen anderen Schulen der Region ähnliche Trainingskurse durch.
 
"Durch ein spürbares Gewaltpotenzial und individuelle Problemlagen werden präventive Aufgaben der Jugendsozialarbeit immer wichtiger", erläutert Simone Fischer. Ziel sei es, bei den Schülern Lernprozesse anzustoßen, die gewaltpräventiv wirken. Die Auszubildenden bekamen die Möglichkeiten, ihren Umgang mit Provokationen zu reflektieren und Alternativen gegenüber aggressivem Verhalten zu entwickeln. Durch gruppendynamische Übungen, Rollenspiele zu Aggression und Deeskalation und Höflichkeits- und Respektsrituale am Beispiel der asiatischen Kampfkunst wurden Werte aufgegriffen und den Schülerinnen und Schülern aufgezeigt, wie sie gewaltfreie Reaktionen entwickeln können.
 

Durch die enge Kooperation zwischen der Jugendsozialarbeiterin und dem Klassenleiter Andreas Weis werde die Nachhaltigkeit des Projekts gesichert. "Ich freue mich bereits auf weitere aussichtsreiche Kooperationen und Trainingseinheiten mit Herrn Dikilitas", so Simone Fischer.

Die neue Jugendsozialarbeiterin an der Berufsschule Eichstätt freut sich, "durch erste Projekte Akzente zu setzen". Ihr Studium absolvierte Simone Fischer an der KU Eichstätt und arbeitete während ihres Jahrespraktikums in der Kinder- und Jugendhilfe. Durch ihre einschlägige Berufserfahrung in der Jugend- und Bildungsarbeit in München und Ingolstadt bringe sie ein umfangreiches Repertoire an Ideen und Praxis mit, wie es heißt. Die Berufsschule Eichstätt sei zwar keine Brennpunktschule, aber bei einer Anzahl von 1600 Schülern in 70 Klassen werde die Jugendsozialarbeit immer wichtiger. Zu den Hauptaufgaben von Simone Fischer gehören neben der Beratung und Unterstützung bei Problemen auch die Prävention sowie Konflikt- und Krisenmanagement. Seit Oktober ist Fischer als Jugendsozialarbeiterin an der Berufsschule in Eichstätt vom Kolping-Bildungswerk Eichstätt beschäftigt. "Durch ihre dynamische Art und ihr Engagement bringt Frau Fischer neuen Schwung in unsere Schule", betont Schulleiter Nikolaus Lackermair.