Eichstätt
Repair-Café in neuen Händen

Schüler des Gabrieli-Gymnasiums übergeben ihr Projekt nach zwei Jahren an das Jugendzentrum

24.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Unter Applaus von Landrat Anton Knapp (3. links), Bürgermeister Gerhard Nieberle (5. von links) sowie Seminarleiter Manfred Mertl (2. von links) und GG-Vertreter Joachim Mathieu (4. von links) übergaben Schülerinnen und Schüler des P-Seminars des Gabrieli-Gymnasiums ihr Oberstufenprojekt "Repair-Café" mit einem kleinen Gründungsrückblick an das Jugendzentrum Eichstätt. - Foto: Kusche

Eichstätt (EK) Das von 15 Schülerinnen und Schülern des Eichstätter Gabrieli-Gymnasium initiierte Repair-Café ist jetzt in neuen Händen. Am Samstag ging das Projekt, das in zwei Jahren an der Oberstufe der Schule entstanden war, an das Jugendzentrum über.

Bei einer Feierstunde übergaben die Schüler zusammen mit Praxis-Seminarleiter Manfred Mertl ihr Projekt an Jugendhausleiter Bernd Zengerle und sein Team. Damit ist die Weiterführung der nachhaltigen und in Eichstätt bereits gut etablierten Projektidee erst einmal gesichert.

Zahlreiche Gäste, darunter Landrat Anton Knapp, Joachim Mathieu als Vertreter der Schulleitung des Gabrieli-Gymnasiums, Bürgermeister und GG-Lehrer Gerhard Nieberle, Museumspädagoge und zukünftiger Kooperationspartner Hans-Dieter Haas sowie viele Eltern und Freunde drückten den P-Seminarschülern mit ihrer Anwesenheit und zahlreiche Ansprachen große Anerkennung für die Gründung des Reparatur-Cafés aus.

"Ihr habt nicht nur über Nachhaltigkeit gesprochen, sondern auch etwas Konkretes getan", lobte Landrat Anton Knapp die 15 Gymnasiasten. Der Landrat betonte nicht nur die besondere Leistung der Schüler mit ihrem Seminarleiter Manfred Mertl, das Repair-Café erfolgreich und mit viel Engagement aus dem schulischen Bereich nach außen in die Öffentlichkeit gebracht zu haben. Auch die Tatsache, dass sowohl die Schüler selbst als auch alle zukünftigen Reparateure handwerkliche und technische Fähigkeiten erlernten und zum Teil sogar weitergeben könnten, sei für den Alltag und eine Gesellschaft, die nachhaltig leben wolle, überaus wichtig: "Unsere Technik ist komplizierter geworden, aber wir nehmen uns auch immer weniger Zeit, etwas zu reparieren oder können es einfach nicht. Technisches Verständnis ist daher sehr hilfreich."

Auch Dritter Bürgermeister und GG-Lehrer Gerhard Nieberle fand viele lobende Worte für die engagierten Gymnasiasten sowie Seminarleiter Manfred Mertl, der seine Schüler mit großem Erfolg "angeschoben" habe: "Ich bin sehr stolz darauf, dass auch Eichstätt jetzt ein Repair-Café besitzt!"

Zuvor hatten die P-Seminarschüler des Gabrieli-Gymnasiums, für die die Schulzeit in diesem Sommer mit dem Abitur enden wird, in einer kurzen Power-Point-Präsentation auf ihr rund eineinhalbjähriges Oberstufenprojekt zurückgeblickt. Eindrucksvoll präsentierten die Schüler, wie viel Engagement und Zeit bis zur Begründung des Reparatur-Cafés notwenig war: "Es war viel Arbeit, einen geeigneten Ort zu finden, uns zu überlegen, wie wir am besten technisch und handwerklich affine Leute finden, die uns bei unserer Idee unterstützen, Flyer und Plakate zu entwerfen, eine Internet- und Facebookseite zu erstellen, die anderen Repair-Cafés in unserer Umgebung zu besuchen", erinnerten sich die P-Seminarschüler. Es folgten Helfertreffen, Kooperationsprojekte mit Studenten, ein Projekt mit Flüchtlingen sowie mehrere Termine, an denen die Öffentlichkeit defekte Objekte in das Café bringen konnte.

Dass das Repair-Café nun in die Hände des Jugendzentrums übergeben werden könne, das sei, so die Schüler dankbar, eine glückliche Fügung - nicht nur für die Initiatoren, sondern auch für Jugendhausleiter Bernd Zengerle: "Es passiert nicht oft, dass Schulen auf die offene Jugendarbeit zugehen, doch gerade die Kooperation des Lernfelds Schule mit dem Lernfeld Jugendarbeit mit ihren unterschiedlichen Hintergründen kann so fruchtbar sein."

Er dankte Mertl und seinen Schülern, "das wichtige Thema Nachhaltigkeit angesichts unserer Wegwerfgesellschaft in ein konkretes Projekt gegossen zu haben". Dabei betonte Zengerle allerdings auch, wie dringend nötig Unterstützung vonseiten interessierter Helfer aus dem elektrotechnischen, technischen und handwerklichen Bereich sei: "Von Jung bis Alt - ob Elektrotechniker, Physiker, Programmierer - wir freuen uns über jeden, der im Repair-Café mitarbeiten möchte."

In dem Museumspädagogen Hans-Dieter Haas von der Willibaldsburg habe er schon einen wichtigen Kooperationspartner gefunden, so Zengerle. Die Idee sei es, ein gemeinsames Projekt zur Programmierung einer Medienstation anzubieten, bei dem Technikverständnis und Kompetenz der Teilnehmer gefördert werden sollen.

Wer sich bereits jetzt bei Bernd Zengerle vom Jugendzentrum Eichstätt für die Mithilfe im Repair-Café melden möchte, kann dies unter der Telefonnummer (08421) 90 13 83 oder unter der E-Mail-Adresse juzerat@gmx.net oder bei Facebook unter Jugendzentrum Eichstätt tun.