Kasing
Renovierung kommt voran

Großteil der Arbeiten an St. Martin soll heuer noch abgeschlossen sein

25.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Eingerüstet ist derzeit die Pfarrkirche St. Martin in Kasing, damit verschiedene Arbeiten ausgeführt werden können. - Foto: Frühmorgen

Kasing (frj) Die Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Martin laufen auf vollen Touren. Laut Architektin Melanie Batz-Pickl war die Dachkonstruktion in einem extrem zerstörten und verfaultem Zustand - auch zur Überraschung vieler Kasinger.

Mittlerweile sind alle Balkenköpfe, Schwellen und  Bindergespärre saniert. Im "Neubau" wird noch ein zusätzliches stützendes Gespärre eingezogen, da die Dimensionen der Hölzer zu schwach sind (der Dachstuhl war um rund zwölf Zentimeter in der Länge verschoben). Diese Arbeiten wurden vorletzte Woche ausgeführt. Auf Anraten des Statikers wurde auch auf die Ausführung der Deckung mit Kirchenbiber verzichtet und stattdessen die "normalen", leichteren Biber verwendet.

Bei einer Baustellenbesichtigung mit Kirchenpfleger Franz Glasl erläuterte Batz-Pickl die Probleme mit dem Mauerwerk des Kirchengebäudes. Dieses ist überraschenderweise zweischalig. Bei der Demontage der Schwellhölzer wurde festgestellt, dass die Füllung zwischen den beiden Schalen loses Material ist, das nicht wieder als Auflager dienen kann. Zudem ging die Auflast der Hölzer aus dem Dach direkt auf die Schalen, was für die Belastung der Fensterbögen zusätzlich ungünstig war. Deshalb wurde das lose Material herausgenommen, ausgemauert und mit einer bewehrten Schwelle ähnlich einem Ringanker gefasst. Derzeit wird noch durch einen Restaurator geprüft, ob die Haftung der Putzdecke des Innenraums an den Tragbalken durch die jahrelange ungünstige Belastung Schaden genommen hat.

Der Terminplan sieht in den nächsten Wochen folgende Arbeiten vor: Spenglermeister Armin Stiegler aus Train wird mit dem Anschlagen der Dachrinne und der Traufbleche beginnen, anschließend wird der Zimmerer auflatten, das Firstkreuz wird am Fußpunkt vom Spengler saniert und vom Maler neu gestrichen. Zu dieser Zeit ist auch das Eindecken geplant. Der Blitzschutz wird dann parallel ausgeführt. Gleichzeitig beginnt das Sanieren der Mauerwerksrisse. Der Putz darüber wird abgenommen, die Risse werden verpresst. Dazu hat die Voruntersuchung in dieser Woche stattgefunden.  Diese Arbeiten sollen in zwei bis drei Wochen abgeschlossen sein.

Für das Frühjahr 2017 bleiben laut Batz-Pickl noch die Sanierung der Sakristei und des Vorhäusls an der Südseite. Danach folgt die Erneuerung des Außenanstrichs.

Die Kosten für diesen Bauabschnitt betragen etwa 400 000 Euro. Das Bistum Regensburg übernimmt rund 45 Prozent. Weitere Zuschussanträge wurden beim Markt Kösching, beim Landkreis Eichstätt, bei der Landesstiftung, dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Bezirk Oberbayern gestellt.