Kasing
Renovierung kommt voran

Großteil der Arbeiten an der Kasinger Kirche St. Martin soll bald abgeschlossen sein

04.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:06 Uhr

Kasing (frj) Die Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Martin laufen auf vollen Touren. Laut Architektin Melanie Batz-Pickl war die Dachkonstruktion in einen extrem zerstörten und verfaulten Zustand - auch zur Überraschung vieler Kasinger.

Mittlerweile sind alle Balkenköpfe, Schwellen und  Bindergespärre saniert. Im Neubau wird noch ein zusätzliches stützendes Gespärre eingezogen, da die Dimensionen der Hölzer zu schwach sind - der Dachstuhl war um rund zwölf Zentimeter in der Länge verschoben. Auf Anraten des Statikers wurde auch auf die Ausführung der Deckung mit Kirchenbiber verzichtet, stattdessen wurden leichtere Biber verwendet.

Bei einer Baustellenbesichtigung mit Kirchenpfleger Franz Glasl erläuterte Batz-Pickl die Probleme mit dem Mauerwerk des Kirchengebäudes. Dieses ist überraschenderweise zweischalig. Bei der Demontage der Schwellhölzer wurde festgestellt, dass die Füllung zwischen den beiden Schalen loses Material ist, das nicht wieder als Auflager dienen kann. Zudem ging die Auflast der Hölzer aus dem Dach direkt auf die Schalen, was für die Belastung der Fensterbögen ungünstig war. Deshalb wurde das lose Material herausgenommen, ausgemauert und mit einer bewehrten Schwelle gefasst. Derzeit wird noch durch einen Restaurator geprüft, ob die Haftung der Putzdecke des Innenraums an den Tragbalken durch die jahrelange ungünstige Belastung beschädigt ist.

Der Terminplan sieht in den nächsten Wochen folgende Arbeiten vor: Spenglermeister Armin Stiegler aus Train wird mit dem Anschlagen der Dachrinne und der Traufbleche beginnen, anschließend wird der Zimmerer auflatten, das Firstkreuz wird am Fußpunkt vom Spengler saniert und vom Maler neu gestrichen. Zu dieser Zeit ist auch das Eindecken geplant. Der Blitzschutz wird dann parallel ausgeführt. Gleichzeitig beginnt das Sanieren der Mauerwerksrisse. Der Putz darüber wird abgenommen, die Risse werden verpresst. Dazu hat die Voruntersuchung stattgefunden.  Diese Arbeiten sollen bald abgeschlossen sein.

Für das Frühjahr bleiben laut Batz-Pickl noch die Sanierung der Sakristei und des Vorhäuschens an der Südseite. Danach folgt die Erneuerung des Anstrichs. Die Kosten für diesen Bauabschnitt betragen etwa 400 000 Euro. Das Bistum Regensburg übernimmt rund 45 Prozent. Weitere Zuschussanträge, unter anderem beim Markt Kösching, beim Landkreis und dem Landesamt für Denkmalpflege sind gestellt.