Renate Stallmeister neue Vorsitzende

14.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:31 Uhr

Die neue Führungsmannschaft des Vereins Bayern, Brauch und Volksmusik (von links): Hubert Gschlößl, Helmut Rosenmüller, Martha Landfried, Ferdinand Artinger, Veronika Gasteiger, Georg Huber, Renate Stallmeister, Herbert Schröter, Elisabeth Landfried, Heinz Thalmeir und Sepp Zwiegel. - Foto: Ermert

Rohrbach (PK) Auch nach dem Tod des langjährigen Vorsitzenden Willi Stallmeister bleibt der Verein Bayern, Brauch und Volksmusik eng mit dem Namen seines Gründers verbunden. Dessen Witwe Renate Stallmeister wurde bei der Jahresversammlung in Rohrbach zur neuen Vereinsvorsitzenden gewählt.

"Das ist ein schweres Erbe für uns alle, aber wir versuchen unser Bestes", versprach sie in ihren ersten Wort nach der Wahl. Zuvor hatten ihr die 89 anwesenden Mitglieder mit überwältigenden Mehrheiten zwei engagierte, junge Frauen als Stellvertreterinnen zur Seite gestellt. Elisabeth Landfried, 23 Jahre jung, lebt in Pfaffenhofen und hat bereits Erfahrungen in der Vereinsführung sammeln können. Nach dem Tod von Willi Stallmeister war sie vom Amtsgericht zunächst zur kommissarischen Vorsitzenden des Vereins bestimmt worden und leitete daher auch die Versammlung.

Neu in die Vereinsführung gewählt wurde die 18-jährige Veronika Gasteiger aus Walkenhofen, die sich als dritte Vorsitzende – dieses Amt wurde zuvor durch eine Satzungsänderung neu geschaffen – vorrangig um die Musikanten kümmern wird. Beistehen wird ihr dabei als Beisitzer Georg Huber aus Scheyern. Die neue Schriftführerin heißt Marta Landfried (Pfaffenhofen), zum Kassier wurde Ferdinand Artinger aus Rohrbach gewählt. Die Kasse prüfen künftig Heinz Thalmeir und Sepp Zwiegel, während Herbert Schröter (Waal), Hubert Gschlößl (Eschelbach) und Helmut Rosenmüller (Ismaning) als zusätzliche Beisitzer in den Vorstand berufen wurden.

In ihrem Bericht rückte Elisabeth Landfried noch einmal den verstorbenen Willi Stallmeister in den Mittelpunkt. "Freud und Leid lagen bei ihm zuletzt nah beisammen", erinnert sie an die Verleihung der Rohrbacher Bürgermedaille im Frühjahr und an seinen Tod im Sommer. "Willi, wir werden dich alle in guter Erinnerung behalten und den Verein ganz in deinem Sinn weiterführen", setzte sie ihm ein abschließendes Denkmal und blickte nach vorne: "Dazu brauchen wir die Hilfe aller. Denn ein Vorstand allein kann die Aufgaben nicht schultern", forderte sie alle Mitglieder auf, noch enger zusammenzurücken.

Im Tätigkeitsbericht ging Landfried auf die monatlichen Stammtische, Wirtshaussingen und Volkstanzübungsabende ein. Auch auf den Hopfazupfa-Jahrtag, bei dem der Wettergott heuer keine Gnade kannte. Das Roider-Jackl-Singen musste ausfallen. Dafür liefen die Jungmusikanten-Stammtische, der Vereinsausflug und die drei großen Volkstänze sehr erfolgreich ab. Abschließend dankte Elisabeth Landfried den Gemeinden Rohrbach und Scheyern, dem Kloster Scheyern, dem Wirt und allen Helfern, die "hoffentlich tatkräftig dafür sorgen werden, dass Bayern, Brauch und Volksmusik weiterhin blüht und gedeiht".

Ein grundsolides Zahlenwerk konnte Renate Stallmeister als Schatzmeisterin verlesen. Trotz der Rückschläge beim Jahrtag stehe der Verein sehr gut da, sagte sie und ließ sich die korrekte Kassenführung von Sepp Zwiegel bestätigen. Einer einstimmigen Entlastung stand nichts im Wege.

Kleine Änderungen der Satzung hielten den weiteren Verlauf kaum auf. Die Installierung eines dritten Vorsitzenden ging ebenso einstimmig über die Bühne wie ein Passus, wonach Vereinsausgaben über 15 000 Euro künftig nur noch von der Vollversammlung beschlossen werden können. Bürgermeister Dieter Huber dankte dem Verein für sein enormes Engagement und auch dafür, dass er "den Namen Rohrbach in ganz Bayern und darüber hinaus bekannt" mache. Huber übernahm die Wahlleitung und zog diese konsequent durch.

Im lockeren Gespräch konnte die neuen Vorsitzende daher bald nach vorne blicken. "Die gewohnten Veranstaltungen werden beibehalten", sagte sie und stellte als Neuerung die Vergabe eines Johann-Andreas-Schmeller-Preises in Aussicht, der vom Verein an Förderer der bayerischen Sprache verliehen werden soll.