Heideck
Rekruten schwören ihre Treue

Feierliches Gelöbnis am Heimatfestmontag in Heideck Viele Angehörige und Ehrengäste dabei

20.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Zum feierlichen Gelöbnis in Heideck treffen 255 Rekrutinnen und Rekruten, ihre Angehörigen sowie viele Ehrengäste. - Foto: Klier

Heideck (HK) Zum feierlichen Gelöbnis und zur Vereidigung haben sich am Montag 255 Rekrutinnen und Rekruten auf dem TSV-Sportplatz der Stadt Heideck eingefunden.

Oberstleutnant Maximilian Olboeter, Kommandeur des Luftwaffenausbildungsbataillons, begrüßte die Rekruten, ihre Angehörigen und eine großen Zahl Ehrengäste. 46 freiwillig Wehrdienst leistende Soldatinnen und Soldaten, 62 Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, sowie 147 Offiziersanwärterinnen und -anwärter waren versammelt. Sie begannen alle am 4. Juli ihren Dienst bei der Bundeswehr und kamen vom Luftwaffenausbildungsbataillon Roth und vom Führungsunterstützungsbataillon 292 in Dillingen an der Donau.

Auch im 51. Jahr der Partnerschaft zwischen der jetzigen 7. Kompanie Luftwaffenausbildungsbataillon und der Stadt Heideck, übrigens die älteste dieser Art in Deutschland, gehört es zur Tradition, dass diese Veranstaltung am Heimatfestmontag stattfindet.

Zu den Klängen des Präsentiermarsches, gespielt vom Heeresmusikkorps Veitshöchheim unter der Stabführung von Oberstabsfeldwebel Bernd Sieg, schritten Oberstleutnant Maximilian Olboeter, Heidecks Bürgermeister Ralf Beyer und der Landtagsabgeordnete Volker Bauer die angetretene Formation ab. Eine leichte Brise und dann und wann eine Wolke machten die Hitze erträglicher.

In seiner Ansprache stellte Oberstleutnant Olboeter heraus, dass sich der Beruf des Soldaten wesentlich von anderen Berufsbildern unterscheide. Dienst in den Streitkräften bedeute Hingabe, Pflicht und Treue und die Bereitschaft, für die gute Sache kämpfen zu wollen. Alle Angetretenen hätten sich dazu freiwillig entschieden. Dafür zolle er ihnen Respekt.

Besonders hieß der Oberstleutnant die Angehörigen, die teilweise lange Anfahrtswege in Kauf genommen hatten, willkommen. Wie etwa der Vater von Flieger Weber, ein Fregattenkapitän, der 810 Kilometer weit von Flensburg angereist war. Olboeter strich die Verbundenheit der Bundeswehr mit Mittelfranken, insbesondere mit der Stadt Heideck, heraus. Im Folgenden zählte er eine lange Liste von Ehrengästen auf, darunter etliche Bürgermeister der umliegenden Gemeinden. Er selbst habe sich vor über 24 Jahren für diesen Dienst entschieden und eine hohe Dienstzufriedenheit erfahren. Seine Rede schloss er mit dem Wunsch nach viel Soldatenglück und dem Schlachtruf "Horrido!".

Der Tag hatte mit einer Besichtigung der Kaserne begonnen. Dann folgte ein ökumenischer Gottesdienst in der Heidecker Stadtpfarrkirche und nach dem Gelöbnis endete er mit einem Kameradschaftsnachmittag beim Heimatfest enden. Heidecks Bürgermeister Ralf Beyer wies darauf hin, dass mit dem folgenden Treueeid die Verpflichtung verbunden sei, auch unter Einsatz des Lebens die Bundesrepublik Deutschland und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Den Soldatinnen und Soldaten wünschte er alles Gute.

CSU-Landtagsabgeordneter Volker Bauer (CSU) unterstrich die enge Verbundenheit von Zivilgesellschaft und Bundeswehr, die nicht voneinander zu trennen seien. Bauern empfahl, den Verstand und das Staatsbürgertum niemals abzulegen, keine blinden Befehlsempfänger zu sein, sondern verantwortungsbewusste Staatsbürger. Im Namen der bayerischen Bevölkerung und des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer dankte er für die freiwillige Übernahme des Dienstes in der Bundeswehr. Nicht nur die Verteidigung des Vaterlandes, sondern auch die Hilfe an der Zivilbevölkerung in Notsituationen, wie etwa bei Flutkatastrophen, gehöre zu den Aufgaben.

Aber auch fern von Deutschland, zum Beispiel in Afghanistan oder Mali, sei der nicht leichte Dienst der Bundeswehr gefragt, sagte Bauer. Nie wieder dürfe Krieg von deutschem Boden ausgehen. Das bedeute auch, "nicht wegzusehen, wenn vor unserer Tür Krieg tobt". Dafür brauche es gut ausgebildete Soldaten mit bester Ausrüstung und hochwertige Ausbildungsstandorte. In diesem Zusammenhang freue er sich, dass "der traditionsreiche Standort Roth wieder eine gute Zukunft hat".

Zu den Klängen des Bayerischen Defiliermarsches traten die Abordnungen mit ihrer Truppenfahne vor. Nach der Bayernhymne gelobten die freiwillig Wehrdienstleistenden, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen. Für die Soldaten auf Zeit lautete die Formel "Ich schwöre". Der freiwillige Zusatz "So wahr mir Gott helfe" schloss sich an. Mit der Deutschen Nationalhymne endete der feierliche Akt. Zu den Klängen von "Hoch Heidecksburg" marschierten die Truppen in Richtung Heimatfest ab.