Hilpoltstein
Rekordumsatz mit hohem Fehlbetrag

Vertreterversammlung des Caritasverbandes in der Diözese Eichstätt

26.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Hilpoltstein/Eichstätt (HK) Mit seinem Jahresumsatz von 105,6 Millionen Euro hat der Caritasverband für die Diözese Eichstätt im vergangenen Jahr erstmals die Grenze von 100 Millionen Euro überschritten. Zugleich wies das Jahresergebnis einen Fehlbetrag in Höhe von 1,15 Millionen Euro auf.

Darüber hat Markus Brüggemann von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris bei der Vertreterversammlung des Caritasverbandes in Hilpoltstein informiert. Rund 50 Vertreter dieses obersten Vereinsorgans nahmen an der Versammlung teil, die Caritasdirektor Franz Mattes leitete.

Der Fehlbetrag im Jahr 2015 lag laut Brüggemann an "Sonderfaktoren, die sich in den kommenden Jahren nicht wiederholen werden". Dazu hätten insbesondere höhere Personalaufwendungen aufgrund tariflicher Steigerungen um rund fünf Prozent geführt, die im selben Jahr nicht vollständig durch Kostenträger finanziert worden seien. Zudem sei bei den Finanzanlagen des Verbandes wegen dauerhafter Wertminderung eine Berichtigung erfolgt. Dennoch stellte Brüggemann die wirtschaftliche Situation positiv dar: "Der Verband hat eine gesunde Finanzstruktur und stabile Liquiditätslage."

Der neue stellvertretende Caritasdirektor Alfred Frank ging in seinem Jahresrückblick vor allem auf die Anstrengungen des Verbandes in der Flüchtlingsberatung ein. Frank zufolge hatte sich die Anzahl der in diesem Bereich betreuten Personen im Vergleich mit dem Vorjahr nahezu verdreifacht.

Frank stellte auch fest, dass sich an die allgemeine Sozialberatung - den Kerndienst der sieben Caritas-Kreisstellen im Bistum - ständig mehr ältere Menschen wenden. "Grundsätzlich ist hier immer wieder auch die fast schon verzweifelte Suche von Menschen mit geringem Einkommen nach bezahlbarem Wohnraum ein wichtiges Thema", so Frank. Auch die Schuldner- und Insolvenzberatung erlebe eine starke Nachfrage. In den fünf Erziehungsberatungsstellen - drei davon in gemeinsamer Trägerschaft mit der Diakonie - seien im Jahr 2015 über ein Drittel der Ratsuchenden alleinerziehend gewesen - wesentlich mehr als im Bundesdurchschnitt.

Mit Sorge beschrieb der stellvertretende Direktor die Rückgänge bei den Caritas-Sammlungen im vergangenen Jahr. Auch die Anzahl der Caritas-Mitglieder habe sich im selben Zeitraum von knapp 26 800 auf unter 25 950 verringert.