Mannheim
Rekordserie reißt

ERC Ingolstadt bleibt durch 1:3 bei Adlern Mannheim erstmals seit elf Spielen ohne Punkte

24.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:54 Uhr
Laurin Braun (Nr.91, ERC Ingolstadt), Jacob Berglund (Nr.12, ERC Ingolstadt), Nikolai Goc (Nr.77, Adler Mannheim) und Sinan Akdag (Nr.7, Adler Mannheim) vor Torwart Dennis Endras (Nr.44, Adler Mannheim), Adler Mannheim vs ERC Ingolstadt, Eishockey, DEL, Deutsche Eishockey Liga, Spieltag 45, 24.01.2018, Foto: JT-Presse.de / Johannes Traub −Foto: Johannes Traub

Mannheim/Ingolstadt (DK) Erstmals seit einem Monat ist der ERC Ingolstadt gestern Abend in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ohne Punkte geblieben. Die Panther verloren bei den Adlern Mannheim nach einer harmlosen Vorstellung mit 1:3 (0:2, 0:0, 1:1). Durch die Niederlage fiel die Mannschaft von Trainer Doug Shedden auch wieder aus den direkten Play-off-Plätzen.

„Wir müssen diszipliniert sein. Mannheim hat zuletzt wieder besser gespielt und wir wissen, wozu sie imstande sind“, hatte Shedden vor der Partie in der SAP-Arena noch gewarnt. Der Kanadier fand bei seiner Mannschaft, die zuvor elfmal in Folge gepunktet und damit eine neue Bestmarke in der Ingolstädter DEL-Geschichte aufgestellt hatte, aber offenbar kein Gehör. Die Adler um Trainer Bill Stewart, ein langjähriger Freund Sheddens, wirkten in ihren Aktionen wesentlich entschlossener sowie präziser und gingen auch verdient in Führung.

Mike Collins hatte gerade einmal 38 Sekunden auf der Strafbank Platz genommen, als David Wolf (7.) eine Einzelaktion zum 1:0 abschloss. Der ERC half unfreiwillig mit, dass der Nationalspieler zu seinem vierten Treffer aus den vergangenen fünf Partien kam, weil sich Greg Mauldin und Dustin Friesen gegenseitig behinderten und Ville Koistinen sich zu leicht ausspielen ließ.

Erst nach einem Fernschuss von Benedikt Schopper (13.) fanden die Ingolstädter besser ins Spiel – und hätten sich in einer kurzen Drangphase beinahe mit dem Ausgleich belohnt. Tim Stapleton (14.), der Angreifer feierte nach überstandener Oberkörperverletzung sein Debüt, scheiterte nach einem Alleingang aber an Dennis Endras.

Weil auch Sean Sullivan (15.) sowie Dustin Friesen (16.) nicht am Mannheimer Torhüter vorbeikamen und auf der Gegenseite erneut die Zuordnung nicht stimmte, ging es mit einem 0:2 in die Kabine. Garrett Festerling (18.) profitierte bei seinem Treffer davon, dass sich alle Ingolstädter auf Passgeber Daniel Sparre konzentrierten.

„Mannheim hat mehr Zweikämpfe als wir gewonnen und führt deshalb mit zwei Toren“, brachte es Stapleton auf den Punkt. Daran sollte sich jedoch auch nach Wiederbeginn nichts ändern. Die Kurpfälzer kontrollierten weiter die Partie und waren dem dritten Tor wesentlich näher als die Oberbayern dem Anschlusstreffer. Chad Kolarik (25.) ließ in Überzahl aber die beste Möglichkeit liegen, als er aus kurzer Distanz die Scheibe nicht voll traf. Ingolstadts Torhüter Timo Pielmeier, einer von sechs deutschen Olympia-Teilnehmern auf dem Eis, wäre machtlos gewesen.

Den Gastgebern reichte in der Folge „solides Eishockey“, wie Wolf meinte, um auch in den Schlussabschnitt mit der Zwei-Tore-Führung zu gehen. Die Gäste, bei denen Dennis Swinnen als überzähliger Spieler auf der Tribüne Platz nehmen musste, schafften es nicht, Druck aufzubauen. Friesen (29.) und Jacob Berglund (34., 35.) ließen die seltenen Möglichkeiten ungenutzt.

Dass der ERC im letzten Drittel aber einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen kann, hatte er erst am vergangenen Sonntag beim spektakulären 8:5 bei den Grizzlys Wolfsburg gezeigt. Und David Elsner (46.) brachte die Ingolstädter tatsächlich wieder heran. Aus dem Nichts fälschte der „Panther der Saison 2016/17“ einen Schuss von Koistinen zum 1:2 ab.

Die Aufholjagd verpuffte aber schnell wieder. Zum einen blieben die Gäste in ihren Offensivbemühungen weiter zu harmlos, zum anderen schloss Wolf (54.) eine sehenswerte Kombination über Andrew Desjardins und Matthias Plachta zum 3:1-Endstand ab. „Mannheim war die bessere Mannschaft und hat das Spiel dominiert“, erkannte Pielmeier neidlos an. Sieben Spiele vor Ende der Hauptrunde liegen die Ingolstädter auf dem siebten Tabellenplatz. Weiter geht es bereits morgen (19.30 Uhr) mit der Partie bei den Straubing Tigers.

Adler Mannheim: Endras - Larkin, Stuart; Akdag, N. Goc; Carle, Johsnon; Colaiacovo - Plachta, Desjardins, Wolf; Kink, M. Goc, Ullmann; Setoguchi, Adam, Kolarik; Sparre, Festerling, Hungerecker. – ERC Ingolstadt: Pielmeier - Sullivan, Pelech; Friesen, Koistinen; Schopper, Wagner; Laliberte, Olson, Collins; Mouillierat, Olver, Mauldin; Elsner, Taticek, Greilinger; Braun, Stapleton, Ramoser; Berglund. – Tore: 1:0 Wolf (7.), 2:0 Festerling (18.), 2:1 Elsner (46.), 3:1 Wolf (54.). – Strafminuten: Mannheim 4 / Ingolstadt 4. – Schiedsrichter: Hoppe, Piechaczek. – Zuschauer: 7908.