Mailing
Reißen, nicht schneiden

Gartenbauverein erläutert sommerliche Baumpflegemethoden

28.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:44 Uhr

Den Sommerriss und Sommerschnitt an Obstbäumen demonstrierte Konrad Postner in seinem Obstgarten in Mailing zahlreichen Mitgliedern der Ingolstädter Gartenbauvereine - Foto: Rottmair

Mailing (aro) Auf unerwartet großes Interesse bei den Hobbygärtnern stieß der Sommerschnittkurs, zu dem Konrad Postner als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins zusammen mit dem Stadtkreisverband für Gartenbau und Landespflege in seinen Hausgarten nach Mailing eingeladen hatte. Neben örtlichen Gartlern hatten sich auch Interessenten aus den anderen Ingolstädter Gartenbauvereinen eingefunden, um sich über den noch wenig gebräuchlichen Sommerschnitt und auch den sogenannten Sommerriss bei Obstbäumen zu informieren.

Knapp 60 Personen, darunter zahlreiche Frauen, waren überrascht, wie schnell Postner seinen Apfelbaum von den unerwünschten Neutrieben (Wasserschosse) durch die ungewöhnliche Methode befreite. Dabei werden die jungen Triebe nicht geschnitten, sondern durch gezieltes Abreißen zusammen mit den sogenannten schlafenden Augen, die sich an der Basis der Triebe befinden, entfernt. So werde an dieser Stelle ein Neuaustrieb verhindert und auch das Zellsystem geschont, was bei Schnittmaßnahmen nicht der Fall sei, erklärte Postner. Zudem würden sich Risswunden schneller schließen als Schnittwunden.

Ältere, stärkere Triebe müssten jedoch geschnitten beziehungsweise abgesägt werden, damit die Früchte auch im Inneren der Baumkrone genügend Licht bekämen. Der Baum trage zwar dann weniger, dafür aber ausgereifte, große und gesunde Früchte.

Postner zeigte auch den richtigen Pflegeschnitt an Rosen, Rebstöcken, Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren sowie an verschiedenen Stauden wie beispielsweise am Lavendel. Zum Schluss überraschte er die Teilnehmer mit Kostproben seiner selbst produzierten Trauben- und Beerenweine.