Kammerstein
Reinwand vor Karriere-Höhepunkt

Kammersteiner Läufer geht am Sonntag bei den Europameisterschaften im Marathon an den Start

07.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:55 Uhr

Kammerstein (lar/enc) Auf der Zielgerade zum wichtigsten Rennen seiner Karriere befindet sich derzeit der Kammersteiner Ausnahmeläufer Sebastian Reinwand. An diesem Sonntag, 12. August, wird er in Berlin Deutschland im Marathonlauf im Mannschaftswettbewerb bei den Europameisterschaften vertreten.

Mit sechs Läufern wird das DLV-Team zudem alles daran setzten, sich einen Spitzenplatz in der Kontinentalwertung zu erkämpfen. Die Chancen stehen nicht schlecht: Sollten alle Deutschen gut ankommen, könnte durchaus ein Platz in Medaillennähe drin sein. Nach seiner glänzenden Vorstellung als deutscher Vizemeister rangiert Reinwand mit seiner Bestzeit von 2:15:27 Stunden in der Europa-Rangliste im Mittelfeld der insgesamt rund 80 Starter. Derzeit bereitet er sich beim Abschlusstraining der National-Mannschaft in Kienbaum mit seinen Team-Kameraden vor und konnte in den letzten Tagen sein Trainings-Programm optimal durchziehen: "Ich hatte in der Vorbereitung leider mit einem langwierigen Infekt zu kämpfen, konnte die letzten 14 Tage aber wieder ordentlich trainieren und bin jetzt fit", sagt Reinwand. Kein Problem dürften für ihn die zu erwartenden hohen Temperaturen sein, denn der erfahrene Langstrecken-Spezialist hat bei etlichen Läufen seine Hitzeverträglichkeit mehrfach bewiesen und sich auch schon einen Plan für das Rennen zurechtgelegt. "Da es sehr heiß wird, werden die Zeiten deutlich langsamer als Bestzeiten sein. Es geht vielmehr darum, wer als letzter in der Hitze umfällt beziehungsweise wer sich am besten im Vorfeld darauf vorbereitet hat und im Rennen entsprechend verpflegt (Eis). Ich werde mein Rennen auf jeden Fall sehr vorsichtig angehen und gehe davon aus, dass man auf den letzten fünf bis sieben Kilometern bei steigender Temperatur noch einige Kontrahenten überholen, kann die sich übernommen haben", sagt Reinwand.

Nach einem letzten erfolgreichen Testlauf am vergangenen Samstag sieht sich der 31-jährige ehemalige TSG-Roth-Athlet also auf bestem Weg, wenn er am Sonntag beim Start an der Gedächtniskirche in Berlin um 10 Uhr im National-Trikot antritt. Seine Familie, sein Rother Heimtrainer aus der TSG Roth und viele seiner Rother Sportkameraden werden in der Landeshauptstadt mit dabei sein und ihn motivieren. Für welche Platzierung es für ihn am Ende reichen wird, kann er aufgrund der hohen Leistungsdichte der Athleten allerdings nicht abschätzen. "Wenn man in die Meldeliste schaut, dann bewegt sich der Kern der etwa 80 Starter innerhalb von drei Minuten."

Das deutsche Team komplettieren Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg), Tom Gröschel (TC Fiko Rostock), Marcus Schöfisch (lauftraining.com), Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg) und der frühere Team-Memmert-Läufer Philipp Baar (ART Düsseldorf). Die größten Chancen auf eine Topplatzierung werden dabei dem Regensburger Pflieger eingeräumt, dessen Bestzeit bei 2:12:50 Stunden liegt. Favoriten auf den Gesamtsieg sind der Norweger Sondre Moen und der aus Eritrea stammende Schweizer Tadesse Abraham. Beide weisen auf die Marathon-Distanz Bestzeiten von unter 2:07 Stunden auf. Im Fernsehen wird das Rennen nicht im Hauptprogramm, sondern nur im ARD-Livestream von 9 bis 13 Uhr übertragen.