Reichertshausen
Reichertshausen trägt Trauer

Altbürgermeister und Ehrenbürger Hans Oberhauser zu Grabe getragen

15.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:30 Uhr

Trauergäste aus dem ganzen Landkreis haben am Freitag Abschied von Reichertshausens Altbürgermeister und Ehrenbürger Hans Oberhauser genommen. „Mit ihm geht ein Stück Reichertshausener Geschichte“, sagte Bürgermeister Reinhard Heinrich. - Foto: Lönner

Reichertshausen (PK) Die Gemeinde Reichertshausen ist am Freitag ganz im Zeichen der Trauerfeierlichkeiten für Altbürgermeister und Ehrenbürger Hans Oberhauser gestanden. Er war am vergangenen Sonntag im Alter von 83 Jahren gestorben.

Trauergäste aus dem ganzen Landkreis kamen nach Reichertshausen, unter ihnen Landrat Martin Wolf und amtierende und frühere Bürgermeister, die mit Hans Oberhauser im Amt und im Kreistag waren.

Seiner Predigt legte Pfarrer Jan Domaradzki den Inhalt des Tagesevangeliums zugrunde, in dem die Menschen nach dem Wohl des anderen suchen. Und als solchen Menschen bezeichnete der Geistliche auch den Verstorbenen. Im weiteren Verlauf ging Domaradzki auch auf Oberhausers Tätigkeiten als Organist und Kirchenchorleiter ein. Die Konzelebranten des Requiems waren Tadeusz Sobczyk und der Gröbenzeller Kaplan Franz Xaver Finkenzeller, der aus Steinkirchen stammt. Musikalisch gestalteten den Gottesdienst gemeinsam der Kirchenchor und der Gesangverein Frohsinn.

Die Reihe der Nachrufe eröffnete Reichertshausens Bürgermeister Reinhard Heinrich. Er bezeichnete Oberhauser als seinen politischen Ziehvater. „Mit Hans Oberhauser geht ein Stück Reichertshausener Geschichte von uns.“ Seine Gemeinde, das sei die Welt gewesen, die er neben seiner ausgeprägten Leidenschaft zur Musik liebte, für die er lebte und arbeitete. „Er war beliebt und geachtet, seine Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit zeichneten ihn aus.“ Es seien über weite Strecken keine leichten Aufgaben und Herausforderungen gewesen, die Oberhauser während seiner Amtszeit zu bewältigen hatte. Im weiteren Verlauf schilderte Heinrich die kommunale Laufbahn Oberhausers im Landkreis und in den Vereinen. Er blickte auf die Volksschulreform, die Gebietsreform und die richtungweisenden Baumaßnahmen und Investitionen zurück. In seiner fast 30-jährigen kommunalen Tätigkeit hatte Oberhauser viele Ehrenämter im Landkreis, in Vereinen, der Jagd, in der Pfarrei und im Bankenwesen inne.

Landrat Martin Wolf erinnerte an die 40-jährige Zugehörigkeit von Hans Oberhauser zum Kreistag. „Die Menschen haben seine große Hilfsbereitschaft geschätzt“, sagte Wolf. Der Landrat schilderte Oberhauser als musischen, natur- und heimatverbundenen Menschen. Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, Richard Riedmaier, bescheinigte seinem Vorgänger großen Weitblick. Er habe zur positiven Entwicklung der Bank beigetragen.

Wie Albert Lönner, der Vereinssprecher der 33 Vereine im Gemeindegebiet, ausführte, war Oberhauser in vielen Vereinen Mitglied und die Vereine, für die er stets ein offenes Ohr hatte, lagen ihm besonders am Herzen. Für die Jäger im Landkreis nahm Altlandrat Rudi Engelhard Abschied. Er schilderte Hans Oberhauser als waidgerechten Jäger und Hegeringleiter, der auch die Tradition in Form der Hubertusmesse liebte. Die Jagdhornbläser verabschiedeten den Verstorbenen mit dem „Halali“ und „Jagd vorbei“.

Kranzniederlegungen erfolgten am offenen Grab durch Josef Kistler, den Vorsitzenden des Gesangvereins und Wolfgang Herzog für die Jugendblaskapelle. Beide Redner erinnerten an das engagierte Wirken von Hans Oberhauser, der maßgeblich an der Entwicklung und Gestaltung des Vereinslebens mitwirkte.

Abschied von dem langjährigen Mitglied in den beiden Krieger- und Soldatenvereinen Reichertshausen und Steinkirchen nahm Peter Waidosch. Bei der Kranzniederlegung intonierte die Jugendblaskapelle das „Lied vom guten Kameraden“, zudem erklangen drei Böllerschüsse.

Weil die Plätze in der Pfarrkirche Sankt Stephanus für Angehörige, Freunde und geladene Gäste reserviert waren, wurde der Gottesdienst live in das Pfarrheim in der Angerhofstraße übertragen.