Schrobenhausen
Reguliert den Blutdruck und kräftigt das Herz

<DK-XY_trifft>ZARTE SCHÖNHEITEN AM WEGESRAND</DK-XY_trifft> - heute: der Weißdorn

29.10.2020 | Stand 23.09.2023, 15:05 Uhr
Monika Stegmeir
Der Weißdorn wird meist in Hecken, Gebüschen oder an Waldrändern gepflanzt. −Foto: Stegmeir

Schrobenhausen - Die Getreidefelder sind abgeerntet, die Kartoffelfuhrwerke sind in Richtung Südstärke nach Schrobenhausen unterwegs, die Tage werden kürzer, die Nächte kälter; kurz: Das Jahr neigt sich dem Ende zu.

Aber am Wegesrand sieht man noch die Herbstkräuter, die blühen und die Bäume und Sträucher mit ihren satten farbigen Früchten. Manche sind einfach schöne Blumen, Pflanzen die das Herz erfreuen, die man aufgrund ihrer Inhaltsstoffe aber nicht in der Küche verwenden kann. Andere Wildkräuter kann man gut in unseren Speiseplan mit einbauen oder etwa in Tees verwenden, so wie den Weißdorn.

"Der Weißdorn mit seinen Blüten und Beeren, kann Deinem Herzen viel Kraft bescheren" oder "Der Weißdorn, das weiß jedes Kind, stärkt Herz und Nerven ganz geschwind", das sind Sprüche über den Weißdorn.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts erkannte der irische Thomas Arzt Green, dass Weißdorn Herzbeschwerden lindert. Heute ist Weißdorn nicht nur in der Volksmedizin, sondern auch in der Phytotherapie verbreitet, sogar die Schulmedizin lehnt Weißdorn nicht ab. So soll Weißdorn den Blutdruck regulieren, das Herz kräftigen, Nerven und Kreislauf stärken und durchblutungsfördernd wirken. Weißdorn enthält unter anderem die Wirkstoffgruppe Flavonoide, die im Körper als Radikalfänger und Antioxidantien wirken können.

Der Weißdorn wird meist in Hecken, Gebüschen oder an Waldrändern gepflanzt, man erkennt ihn im Frühjahr an dem Duft der cremefarbenen Blüten, der unangenehm an Fisch erinnert. Der Strauch blüht erst, wenn die Blätter da sind, so kann man ihn von der Schlehe gut unterscheiden, die blüht, bevor die Blätter wachsen. Im Herbst erkennt man den Weißdorn an den roten Früchten, die wie Mini-Äpfelchen aussehen und im Winter an der silbrig grauen Farbe der Zweige und den winzig kleinen Knospen.

Es gibt den Eingriffeligen Weißdorn, der am häufigsten bei uns vorkommt, dieser hat tief eingeschnittene gelappte Blätter, die Früchte haben einen Kern, sind also im Herbst beim Probieren leicht zu bestimmen. Der Zweigriffelige Weißdorn besitzt eher weniger tief gebuchtete, abgerundete Blätter und seine Früchte haben meist zwei Kerne. Verwechseln kann man die Früchte des Weißdorn mit denen des Mehlbeerbaums, diese lassen sich jedoch genauso verwerten wie die des Weißdorns.

Der Weißdorn, der wichtigste Strauch einer Hecke, hatte große mythologische Bedeutung. Mit seiner weißen Blütenpracht war er Sitz der Elfen und guten Geister, die vor Krankheit schützten.

Verwendet werden die Blätter im Frühjahr für Salate oder Spirituosen, die ausgereiften Blätter im Sommer zur Teezubereitung. Die Blüten im Mai und Juni werden zu süßen Desserts verarbeitet oder über Salate oder in Liköre gegeben. Die Früchte ab Ende August kann man roh genießen, sie schmecken eher mehlig und fruchtig -süß. Auch als Zusatz zu Kompotten und Marmeladen kann man sie mit Äpfel mischen. Wein oder Likör ist auch sehr fein.

SZ

Monika Stegmeir