Pfaffenhofen (PK) Die rechtlichen Weichen sind gestellt: Im neuen Schuljahr kann mit den Erstklässlern noch heuer der Ganztagsunterricht an der Grund- und Mittelschule Pfaffenhofen beginnen. Die Genehmigung ist erteilt. Und auch der Neubau, der ab 2018 bezogen werden soll, liegt im Zeitplan.
Aus München kam in den vergangenen Wochen endlich das erwartete Grüne Licht: Einerseits hat die Regierung von Oberbayern vor Kurzem die Einführung zweier gebundener Ganztagszüge schulaufsichtlich genehmigt, andererseits ist seit wenigen Tagen die dafür notwendige Änderung der Pfaffenhofener Schulsprengel in Kraft getreten. Diese hatte die Stadt Pfaffenhofen im Dezember über das Schulamt bei der Regierung von Oberbayern beantragt. Im Juli wurde nun eine entsprechende Rechtsverordnung erlassen. Wie berichtet, ist der bisherige Schulbezirk Pfaffenhofen Mitte zerschlagen und auf die anderen beiden Grundschulen mit Regelklassen aufgeteilt worden. Ab dem Schuljahr 2017/2018 werden somit alle Grundschüler, die eine gebundene Ganztagsschule besuchen wollen oder sollen, ausschließlich an der Grundschule am Kapellenweg eingeschult werden. Alle Kinder, die hingegen Regelklassen besuchen, werden je nach Stadtviertel auf die Joseph-Maria-Lutz-Schule an der Schulstraße und die Grundschule Niederscheyern verteilt. Bei Letzterer wird der bestehende Ganztagszug in den kommenden Jahren schrittweise auslaufen. Auch die aktuellen Regelschüler an der Grund- und Mittelschule müssen die Schule nicht wechseln: Ihre Klassen werden bis zum Ende ihrer regulären Grundschulzeit weiter unterrichtet. Dort laufen beide Modelle heuer noch parallel im Altbau. Voraussichtlich im ersten Quartal 2018 soll dann der benachbarte Neubau bezugsfertig sein, der speziell auf die Anforderungen des Ganztagsunterrichts ausgerichtet ist.
Ursprünglich war für den Umzug Januar angepeilt, sollte alles optimal laufen. Inzwischen ist aber eher von Februar oder März die Rede. So dauerte etwa die Trocknung des Estrichs wegen der hohen Luftfeuchtigkeit der letzten Wochen länger als gedacht. Davon abgesehen liegen die Arbeiten im Zeitplan, wie die Stadtverwaltung berichtet. Derzeit sind die Maler, Elektriker, Installateure und Trockenbauer am Werk, jetzt wo der Innenausbau der Schulräume läuft.
Die Bauarbeiten befinden sich übrigens nicht nur im Zeit-, sondern auch im Kostenrahmen. 85 Prozent der Arbeiten sind nach Auskunft der Stadtverwaltung bereits vergeben und die Kosten liegen hochgerechnet etwa 2,6 Prozent unter dem genehmigten Budget von 27,2 Millionen Euro.
Das Bauprojekt schafft auch die Möglichkeit, das Ganztagsangebot an der Grund- und Mittelschule mittelfristig noch zu erweitern. „Bei entsprechendem Bedarf werden wir versuchen, die Kapazitäten der Ganztagsbetreuung in den kommenden Jahren weiter auszubauen“, kündigt Bürgermeister Thomas Herker (SPD) an. Gestartet werde nun aber erst einmal mit zwei ersten Klassen. „Es freut mich, dass mit der Zweizügigkeit ein ordentliches Platzkontingent zur Verfügung steht und wir das Bildungsangebot so sinnvoll erweitern können“, sagt Herker.
Dass der Ganztagsunterricht an der Grund- und Mittelschule gleich zweizügig beginnen darf, ist übrigens ein Sonderfall: Üblicherweise genehmigt die Schulaufsicht zum Start nur ein einzügiges Ganztagsangebot. In Pfaffenhofen aber gibt es ausreichend Bedarf, wie die Schulanmeldungen gezeigt haben: „Im Ganztagesbereich der Grundschule haben wir zwei Mal 25 Schüler, also insgesamt 50 Schüler in zwei Klassen“, berichtet Rektor Reinhard Bachmaier – zusätzlich zur Ganztagsbetreuung ab der fünften Jahrgangsstufe, die es schon länger gibt: Im Mittelschulbereich gebe es 105 Schüler in sechs gebundenen Ganztagsklassen. Insgesamt 626 Kinder und Jugendliche inklusive M-Zug und auslaufender Regelklassen besuchen zum neuen Schuljahr die Grund- und Mittelschule Pfaffenhofen. „Wir hatten mehr als genügend Anmeldungen – jetzt freuen wir uns darauf, dass es läuft“, sagt der Schulleiter.
