Reggae und Rastas im KWK

25.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:53 Uhr

"Love and Peace" war die Botschaft von Martin Zobel und seiner Soulrise Band. Faszinierende Reggae-Musik mit rockigem Einschlag brachten die Musiker im Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller auf die Bühne. - Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Zum zweiten Mal infolge erfreute sich das Hilpoltsteiner Malifest schönsten vorsommerlichen Wetters. Dieses Mal umso willkommener, schließlich hatte man ein Jubiläum zu feiern: 20 Jahre ist es her, dass im Kreuzwirtskeller zum ersten Mal ein Reggae-Fest über die Bühne ging.

Wie erwartet gab es auch diesmal wieder einen wahren Besucheransturm und so strömten über Tausend Reggae- und Rastafreunde von nah und fern zum Kreuzwirtskeller, denn das Hilpoltsteiner Reggae-Festival hat sich inzwischen in ganz Mittelfranken einen großen Bekanntheitsgrad erspielt.

Gudrun Kahl, Ethnologin und Projektbeauftragte der Malihilfe, berichtete vor dem Konzert über den aktuellen Stand der Malihilfe und dankte allen Besuchern für ihre Spende in diesem und in den vergangenen 19 Jahren. Unter anderem wurde im vergangenen Jahr eine Schule mit sechs Klassenzimmer gebaut. Früher mussten in diesem Dorf 117 Kinder in nur einem Raum unterrichtet werden. Im Übrigen treffe die derzeitige Lebensmittelkrise auch die Bevölkerung in Mali besonders hart, deshalb unterstütze man auch den Gemüseanbau in den heimischen Gärten der Dörfer.

Beim ersten Malifest betrug die Spende an die Malihilfe gerade einmal 500 Euro, im vergangenen Jahr waren es aber bereits 3400 Euro, betonte Robert Engl vom Kreuzwirtskellerteam. Auch heuer, im Jubiläumsjahr, rechnet er mit einem ähnlich hohen Betrag. Insgesamt sind in den 20 Jahren rund 40 000 Euro zusammengekommen, mit dem in Mali viel bewegt worden sei, so Engl.

Dann ging es mit der von den Besuchern sehnlichst erwarteten Musik auf der Freiluftbühne, über die sich ein kunterbuntes Tuch spannte, ebdlich los: Martin Zobel hieß der diesjährige Musiker, einer der stimmkräftigsten Rastamänner Bayerns. Kaum ein Reggae-Festival fand im vergangenen Jahr ohne ihn statt, über 70 Mal stand er alleine oder in Begleitung auf vielen Bühnen. Die ersten paar Song performte er nur mit seiner Gitarre, aber dann griff der Rest Truppe, die "Soulrise-Band", in das Geschehen ein. Es dauerte nicht lange, bis sich die Menge vor der Bühne im Rhythmus der für Reggae-Verhältnisse ziemlich rockigen Musik zu bewegen begann. Martin Zobel nahm in seinen Songs kein Blatt vor den Mund und griff die derzeit herrschenden internationalen politischen Verhältnisse scharf an. Trotzdem orientierte sich seine Botschaft in erster Linie und in bester Reggae-Manier "Love and Peace". Trotzdem mahnte er, nicht zu vergessen, wie gut es die Menschen in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Staaten haben.

Eine grundsolide und grundehrliche Musik gaben die fünf Musiker zum Besten und die Besucher waren mehr als begeistert von der entspannten und friedlichen Gesamtatmosphäre, die sich wie jedes Jahr über den Kreuzwirtskeller legte, sobald die ersten Reggae-Klänge durch das von vielen Bäumen gesäumte Kulturzentrum zogen.