Daytona
Regentänze in Florida

Alonso gewinnt 24-Stunden-Rennen in Daytona - Audi-Werksfahrer Duval auf Rang vier

28.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:45 Uhr
Fernando Alonso. −Foto: Raoux/dpa

Daytona (DK/sid) Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso hat seiner beeindruckenden Rennfahrer-Karriere ein weiteres Kapitel hinzugefügt und zum ersten Mal das 24-Stunden-Rennen in Daytona gewonnen. Der 37-Jährige setzte sich nach einem wegen heftiger Regenfälle vorzeitig abgebrochenen Rennen mit seinen Teamkollegen Jordan Taylor, Kamui Kobayashi und Renger van der Zande im Cadillac-Prototypen durch. Audi-Werksfahrer Loïc Duval belegte mit seinen Fahrerkollegen im Nissan-Prototypen Platz vier.

Von Sonnenschein war am Sonntag im selbst bezeichneten "Sonnenschein-Staat" Florida bei der 57. Auflage des Rennens wenig zu sehen. Etwa zwei Stunden nach Halbzeit setzte der vorhergesagte Regen ein und ließ während der zehn verbleibenden Rennstunden kaum nach. Das sorgte für zwei Unterbrechungen - ein Novum in der Geschichte des Rennens -, weil die Bedingungen mit stehendem Wasser auf der Strecke schlichtweg zu gefährlich waren. "Die Autos schwimmen auf, beim Aquaplaning bist du nur noch Passagier", schilderte Audi-Fahrer Markus Winkelhock. Nach der letzten Unterbrechung warteten die Verantwortlichen noch anderthalb Stunden. Da aber keine Besserung in Sicht war, wurde das Rennen schließlich etwa zwei Stunden vor dem geplanten Ende für beendet erklärt.

Alonso hatte wenige Minuten vor der Unterbrechung die Führung übernommen. Für den Asturier bedeutete der Erfolg den zweiten Sieg in einem prestigeträchtigen Sportwagenrennen. Im Vorjahr hatte Alonso mit Toyota erstmals die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Im Mai nimmt Alonso zum zweiten Mal die berühmten Indy 500 in Angriff. Ein Sieg in Indianapolis würde ihm die "Triple Crown" des Motorsports bescheren. Dieser Dreierpack, bestehend aus Siegen in Indianapolis, in Le Mans und beim Formel-1-Rennen von Monaco, ist bislang einzig dem Briten Graham Hill gelungen.

Für Ex-DTM-Champion René Rast, der von Audi die Freigabe zur Teilnahme auf einem Mazda-Prototypen erhalten hatte, waren die Erwartungen hoch, nachdem Teamkollege Oliver Jarvis im Zeittraining überlegen die Pole-Position erobert hatte. Im Rennen war jedoch nach sieben Stunden Schluss: Ein Feuer im Motorraum deutete das Ende des Mazda-Triebwerks an. "Schade, denn der Speed war da, um vorne mithalten zu können. Es sollte leider nicht sein", sagte Rast.

Während BMW die GTLM-Klasse gewann und die Fahrer den Sieg dem in der Vorwoche verstorbenen langjährigen BMW-Teamchef Charly Lamm widmeten, war Audi mit vier Kundenteams in der GTD-Klasse vertreten. Nach dem Zeittraining hing der Haussegen schief: Der schnellste Audi stand nur auf Startplatz 15 in der Klasse mit 23 Fahrzeugen. Im Rennen schafften es die Audi-Teams dank guter Strategie dann doch noch nach vorne. Das Montaplast-by-Land-Team belegte mit Christopher Mies und Dries Vanthoor, Daniel Morad und Ricardo Feller Rang zwei. Das WRT-Team verpasste bei seiner Daytona-Premiere mit Platz vier für Frédéric Vervisch, Kelvin van der Linde, Ian James und Roman De Angelis nur knapp das Podium. "Wir mussten auf den Regen hoffen, um mit unserem gut balancierten Fahrzeug zurückschlagen zu können unter Bedingungen, bei denen es nicht nur auf die Leistung ankommt. Das ist zum Glück eingetreten", sagte Audi-Kundensportleiter Chris Reinke.

Im Vier-Stunden-Rennen der IMSA Michelin Pilot Challenge für GT4- und TCR-Fahrzeuge belegte das Audi-Kundenteam Fast MD Racing mit dem Audi RS 3 LMS Platz drei in der TCR-Tourenwagenklasse.