Regensburg (DK) Regensburg kommt nicht zur Ruhe. Im vergangenen Jahr musste die Zweite Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer die Geschäfte des wegen Korruptionsverdachts vorläufig suspendierten Oberbürgermeisters Joachim Wolbergs übernehmen.
Jetzt fällt auch noch der Dritte Bürgermeister aus. Jürgen Huber ist schwer erkrankt und wird über Wochen seine Aufgaben nicht wahrnehmen können.
"Das ist wirklich eine sehr außergewöhnliche Situation", sagt Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Aber ändern kann die Frau, die seit mehr als einem Jahr an der Spitze der Stadt Regensburg steht, die Lage auch nicht. Gut tue es der Stadt nicht, so wie es gerade ist. Aber der Untergang sei es auch nicht. "Wichtig ist doch, dass Entscheidungen getroffen werden", sagt sie. "Und das können wir." Für Fälle wie diesen sieht das Verwaltungsrecht ein Vertretungssystem vor. Hubers Geschäfte übernimmt deshalb der Leiter des Umweltamtes, Rudolf Gruber, das dem Direktorium des Dritten Bürgermeisters untersteht.
Seine repräsentativen Aufgaben aber bleiben überwiegend an der Zweiten Bürgermeisterin hängen. Für Maltz-Schwarzfischer ist es eine dreifache Belastung. Die Ermittlungen gegen Wolbergs werden laut Staatsanwaltschaft "demnächst" abgeschlossen. Wie lange Bürgermeister Huber sein Amt nicht ausfüllen kann, darüber konnte auch sein Büro keine Aussage treffen. Darüber hinaus leitet sie ihr eigenes Sozialreferat. "Ich vertrete meine Kollegen, solange es nötig ist", sagt sie. Wenn alle Stricke reißen und auch die Zweite Bürgermeisterin ausfallen würde, dann vertreten laut Verwaltungsgesetz die Stadträte den OB. In Regensburg wären das zunächst SPD-Stadtrat Thomas Burger, Kerstin Radler von den Freien Wählern und Gabriele Opitz von der FDP.
