Hohenwart
Regen? Welcher Regen?

Das Wetter spielte am Samstag beim 17. Hohenwarter Regens-Wagner-Lauf nur eine Nebenrolle

05.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:43 Uhr

Alle folgen dem Bürgermeister: Manfred Russer durfte beim Schülerlauf die Startklappe bedienen. Auf sein Signal hin machten sich die eifrigen Nachwuchsläufer auf den Weg. - Fotos: De Pascale

Hohenwart (SZ) Wenn Nebeneinander zum Miteinander wird - dann kann etwas so Großartiges entstehen wie der Regens-Wagner-Lauf. Menschen mit und ohne Handicap hatten bei der vom Behindertensportverein (BSV) Hohenwart und Regens Wagner organisierten 17. Auflage am Samstag gleichermaßen Spaß.

Ob der Hohenwarter Bürgermeister da irgendetwas verwechselt hat? Nicht den Himmelsschleusen gilt es den Startbefehl zu erteilen, sondern vielmehr den Läufern. Just in dem Moment, als Manfred Russers Startklappe über Klosterberg knallt, setzt Nieselregen ein. Doch zu stören scheint das kaum jemanden. Am allerwenigsten die Läufer selbst. Wie er das Wetter findet? "Angenehm", sagt Dennis Mende, der beim 3,4-Kilometer-Lauf antritt. Schließlich sind die Temperaturen zum Laufen geradezu ideal.

Eine Neuerung gibt es in diesem Jahr, erzählt Schülerinternatsleiter Friedrich Vocht: Wer neben dem Regens-Wagner-Lauf auch den Hohenwarter Marktlauf am 18. Juni sowie den Schrobenhausener Stadtlauf am 11. September absolviert, kommt in die Gesamtwertung des erstmals ausgelobten Paartal-Cups. Über die Grenzen der Gemeinden hinweg gemeinsam aufzutreten, das sei eine "tolle Sache", lobt Manfred Russer. Regens-Wagner-Gesamtleiter Willi Käser freut sich, dass durch die Verbindung der drei Läufe dem Inklusionsgedanken eine weitere Facette hinzugefügt wird. Es sei ein wunderbares Beispiel, wie Inklusion sich entwickle und immer weiter wachse. Keineswegs sind die drei Paartal-Cup-Läufe als Konkurrenz zu betrachten, versichert Johann Burghardt vom TSV Hohenwart, der den Marktlauf am übernächsten Wochenende organisiert, vielmehr stehe das Miteinander im Vordergrund.

So, wie es beim Regens-Wagner-Lauf seit Langem der Fall ist. Denn bei dessen 17. Auflage ist Inklusion - dass hier Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, alt und jung, sportlich und nicht ganz so sportlich, mit und ohne Handicap, gemeinsame Sache machen - längst Selbstverständlichkeit. Auch wenn sie freilich ihren persönlichen Fähigkeiten und Zielen entsprechend auf unterschiedlichsten Strecken antreten: Die einen rackern sich beim Hauptlauf auf 8,5 Kilometern ab, andere entscheiden sich für die 3400 oder die 1700 Meter langen Strecken. Schüler- und Betreutenlauf gehen über je einen Kilometer. Und die Nordic Walker marschieren insgesamt fünf Kilometer weit. Was die Teilnehmer am Ende des Tages wieder eint: Wenn auch mitunter arg abgekämpft, kommen so gut wie alle glücklich und zufrieden ins Ziel.

Dass das ein unvergesslicher Tag für alle wird, dafür sorgen fleißige Helfer, die Läufer wie Publikum mit Getränken, Kaffee oder Kuchen verwöhnen. Für Notfälle stehen die Malteser bereit und den Verkehr regelt die Freiwillige Feuerwehr. Um das Publikum auch zwischen den Läufen bei Laune zu halten, hat "Stadionsprecher" Wolfgang E. Ott Musik mitgebracht, die Beach Boys oder "Daydream Believer" von den Monkees. Pünktlich zu Beginn des Hauptlaufs schallt "It never rains in Southern California" aus den Lautsprechern. Ein immer wieder gern gehörter Klassiker, der nur leider wettertechnisch nicht viel bringt - es nieselt nach wie vor.