Pfaffenhofen
Reform in Sicht

Die Ilmtalklinik GmbH überdenkt ihre Entscheidungswege

16.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:58 Uhr
Das Logo der Ilmtalklinik GmbH −Foto: Foto: Ermert

Pfaffenhofen - Aufsichtsrat, Kreistag, Kreisausschuss oder ein neu zu gründender Krankenhausausschuss - welches Gremium für welche Entscheidungen, die es rund um die Ilmtalklinik GmbH zu treffen gibt, zuständig ist, könnte sich in absehbarer Zeit ändern. Die Aufsichtsräte haben in ihrer nicht-öffentlichen Sitzung am Mittwoch über die Entscheidungswege diskutiert. Zum einen könnte eine Reform für mehr Transparenz sorgen, zum anderen könnten sich die Verantwortlichen auch den gegenwärtigen Zickzackkurs durch die Gremien in Teilen sparen.

Laut Landratsamtssprecher Christian Degen ging es zunächst darum, wie die Zuständigkeiten zwischen Aufsichtsrat und Kreistag in Zukunft aufgeteilt werden könnten, damit mehrfache Diskussionen, Präsentationen oder Abstimmungen nicht mehr stattfinden müssen. "Ein Beschluss wurde nicht gefasst", führte Degen aus. Vielmehr sei im September eine Sondersitzung des Kreistags geplant, in der sich alles um die Ilmtalklinik dreht. "Dort wird alles besprochen - und hoffentlich auch eine Entscheidung getroffen."

Bis dahin wünschen sich die Aufsichtsräte genauere Infos. Also werden die Rechtsgrundlagen eruiert sowie die Vor- und Nachteile einer Zuständigkeit des Aufsichtsrats oder des Kreistags zusammengetragen.

Der Nachbarlandkreis Kelheim, der mit dem Mainburger Krankenhaus bei der Ilmtalklinik GmbH mitmischt, hat andere Entscheidungswege als Pfaffenhofen. Die Kelheimer sitzen ebenfalls mit Vertretern im Aufsichtsrat, treffen viele wegweisende Entscheidungen jedoch im Kreistag. Allerdings haben auch sie ein Gremium, das für Doppelungen sorgt: den Ausschuss für Soziales. Dieser verlangsame die Prozesse dort ebenfalls, führt Degen weiter aus, sodass man im Landkreis Pfaffenhofen das Kelheimer System auch nicht zwingend adaptieren wolle.

Eines ist zumindest sicher: Der Aufsichtsrat bleibt weiter für die internen Betriebsabläufe und die Personalentscheidungen an den beiden Krankenhäusern zuständig. An den Kreistag könnten hingegen jene Entscheidungen abgegeben werden, bei denen es um viel Geld geht - beispielsweise so bald die millionenschwere Generalsanierung, die im kommenden Jahr starten und vermutlich bis zu acht Jahre dauern soll. Denn das Finanzielle müsse ohnehin der Landkreis bewilligen, sodass diese Entscheidungen eigentlich besser gleich ganz vom Kreistag getroffen werden sollten, so Degen weiter.

Ansonsten wiederholte Klinikgeschäftsführer Ingo Goldammer bei der Sitzung seinen Situationsbericht, den er in gekürzter Form zuvor schon im Kreistag abgegeben hatte. Er ging auf die anstehenden Entscheidungen rund um die Generalsanierung ein - allerdings wurde zur Fassadengestaltung das Erweiterungsbaus immer noch kein Entschluss gefasst. Ob sie - wie vom Kreistag präferiert - in Klinker ausgestaltet oder doch auf Kupfer oder Platten gesetzt wird, ist somit weiter offen. Die Entscheidung soll in der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats getroffen werden.

Zwei Personalien: Zum einen stellte sich die neue Pflegedirektorin Margarete Reiter den Aufsichtsräten vor. Auf der anderen Seite kam es vor einigen Tagen auch zum Abschied vom Personalleiterin Sharon Schulze-Reimpell.

Als weiterer wichtiger Punkt ging es um die Finanzen. So wurden den Räten die Jahresabschlüsse der Ilmtalklinik GmbH und der ITK-Dienstleistungs GmbH präsentiert. "Der Empfehlungsbeschluss an den Kreistag wurde gefasst", so Degen. Die Bekanntgabe der Zahlen ist allerdings dem Kreistag vorbehalten, sodass die Klinik ihr Jahresergebnis 2019 und dessen Verwendung wohl auch erst in der Sondersitzung im September verkünden wird.

pat