Rennertshofen (r) Anstatt über Holzpreise und Waldarbeit zu sprechen, haben die Rechtler in einem Rennertshofener Ortsteil einen ordentlichen Wirbel am Hals: In der Rechtlerkasse fehlen angeblich 25 000 Euro. Die Genossenschaft verdächtigt die Ehefrau des eigenen Kassiers.
Mit dem Verdacht der Unterschlagung hat die Führung der Genossenschaft Strafanzeige bei der Polizei Neuburg erstattet. Die Inspektion hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Unterlagen liegen bereits bei der Polizei, Vernehmungen werden folgen.
Hinweise über mögliche Unregelmäßigkeiten hat wohl die Sparkasse Rennertshofen gegeben. Dort führen die Holzrechtler ihre Geschäfte. Doch das Konto ist offenbar abgeräumt. "Ein paar Euro sind noch drauf", sagt Hans Wozar, 1. Vorsitzender der Genossenschaft. Die Frau des Kassiers habe man bereits 2010 aufgefordert, Fehlbeträge zu erklären und zu erstatten. Sie habe aber stets geantwortet: "Das Geld ist schon da". Eine Frist sei ungenutzt geblieben.
Das Ende der Fahnenstange sah die Rechtlerversammlung vor einer Woche erreicht. Die Kassenprüfer verweigerten die Entlastung für den Bericht 2010, die Mitglieder entschieden sich für eine Strafanzeige. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun, ob die 50-jährige Frau das fremde Geld im Laufe der Zeit in Teilbeträgen abgehoben hat – möglicherweise am Automaten mit der EC-Karte des Ehemanns.
Der Rennertshofener Bürgermeister Ernst Gebert ist über den Fall informiert: "Eine unangenehme Sache". In dem Ortsteil seien die Holzrechte samt Schafweiden 1993 ordnungsgemäß von der Gemeinde abgelöst worden. Einen Teil erhielt der Markt Rennertshofen, der Rest blieb bei den rund 20 Rechtlern im Dorf.
