Nürnberg
Rechter Terror vor Gericht

08.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:40 Uhr

Nürnberg (HK) Der Strafprozess gegen Karl-Heinz Hoffmann wegen Doppelmords und weiterer schwerer Delikte schrieb 1984 bis 1986 die Geschichte großdimensionierter Prozesse im Saal 600 fort.

Zwei maßgeblich am Prozess beteiligte Juristen und eine Expertin für Rechtsextremismus nähern sich diesem Justizereignis in einem Podiumsgespräch am Donnerstag, 14. November, ab 19 Uhr im Memorium Nürnberger Prozesse.

Mit 186 Sitzungstagen, mehr als 50 Zeugen und einem 1000-seitigen Urteil gehört der Strafprozess gegen den Gründer der "Wehrsportgruppe Hoffmann" zu den größten der BRD-Justizgeschichte. Im Nachgang entwickelte das Verfahren zudem große Dynamik. Wichtige Erkenntnislücken zum deutschen Rechtsterrorismus wurden mit ihm in Verbindung gebracht: die Verbrechen von Mitgliedern der "Wehrsportgruppe" im Libanon, das Oktoberfestattentat oder die "Hepp-Ke-xel-Gruppe". Bereits Jahrzehnte vor dem NSU-Prozess beschäftigte die deutsche Justiz also ein ähnlich umfassendes rechtsextremistisches Verbrechensszenario.

Landgerichtspräsident a. D. Meinhard Meinel war berichterstattender Richter im Verfahren gegen Karl-Heinz Hoffmann. Klaus-Harald Bukow war der Verteidiger von Karl-Heinz Hoffmann. Simone Rafael ist Kommunikationswissenschaftlerin und hat für die Amadeu-Antonio-Stiftung ein Internetportal gegen Rechtsextremismus aufgebaut.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter Telefon (0911) 23128614 oder per E-Mail an memorium@stadt. nuernberg. de wird gebeten.