Weichering
"Recht lässt sich vielleicht einklagen – Liebe nicht"

Stimmungsvolle und nachdenkliche Waldweihnacht der Pfadfinder am Leitner-Weiher

28.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:49 Uhr

Unterwegs zum ersten Auftritt bei der Waldweihnacht der Pfadfinder: Anna, Hannah (von links), Isabel, Sarah und Simon fühlten sich offenbar bestens in ihren Rollen als Erzähler und Könige. - Foto: Hammerl

Weichering (ahl) Stockfinster war es am Leitner-Weiher, wo sich die Pfadfinder vom Stamm Totila Karlshuld trafen, um gemeinsam mit ihren Familien stimmungsvoll Waldweihnacht zu feiern.

Bald erhellten zahlreiche Fackeln den Weg, und viele Kinder hatten auch ihre Martinslaternen mitgebracht, so dass der rund einstündige Marsch trotz mondloser Nacht problemlos voranging.

Die Sippe „Feuerfüchse“ unter der Leitung von Sandra Schnell und Tobias Kistler gestaltete unterwegs drei Stationen mit der Geschichte einer Jugendgruppe, die ein Weihnachtsspiel aufführen will und vergessen hat, die Rollen der Heiligen Drei Könige zu besetzen. Da ist kurz vor der Premiere guter Rat teuer, denn alle Kinder haben schon zu tun. Kurzerhand werden ehemalige Mitglieder rekrutiert, darunter eine junge Frau, die im Streit gegangen war, obwohl sie sehr engagiert gewesen und von der Gruppe gern gehalten worden war. Sie bringt dem Jesuskind eine bemerkenswerte Erkenntnis mit: „Alle Menschen fordern ihr Recht ein“, meint sie, die als dritte Königin zur Krippe gekommen war. Dabei sollten die Menschen mehr darauf schauen, versöhnlich zu sein, zu lieben und zu verzeihen, denn „Recht lässt sich vielleicht einklagen – Liebe nicht“. Sie werde sich in Zukunft bemühen, „nicht mehr auf mein Recht zu pochen, sondern mich versöhnlicher zu zeigen“.

Dank der von der evangelischen Christuskirchengemeinde geliehenen mobilen Lautsprecheranlage, die Samuel Osterhuber auf einem Leiterwagen mitzog und betreute, waren Anna, Hannah, Isabel, Sarah und Simon auch in den hinteren Reihen bestens zu verstehen. Circa 260 Personen waren zur Waldweihnacht gekommen, so dass es am Stützpunkt der Wasserwacht ziemlich eng wurde, während an den anderen beiden Stationen entsprechend große Kreise gebildet werden konnten. „Wir sind überwältigt, dass so viele gekommen sind“, bekannte Peter Brüderle, einer der derzeit vier Stammesführer und Hauptorganisator der Waldweihnachtsfeier. 160 Liedzettel waren kopiert und verteilt worden, denn neben der Geschichte gab es natürlich auch noch einige Lieder, die gemeinsam gesungen wurden, wobei Andreas Weinberg und Tobias Ordosch mit ihren Gitarren Unterstützung leisteten.

Gestaltet hatten Nina Paukstat und Sandra Schnell Programm und Route der Waldweihnacht, die am Lagerfeuer bei Steaksemmel, Lebkuchen, Glühwein und Kinderpunsch ihren Abschluss fand.