Mehr als vier Monate nach dem Anschlag von Halle erschüttert Deutschland ein weiteres blutiges Attentat. Ein Deutscher tötet in Hanau neun Menschen. Anschließend erschießt er wohl seine Mutter und sich selbst. Merkel spricht von „Gift in unserer Gesellschaft“.
Nach den tödlichen Schüssen auf neun Menschen in Hanau ist der mutmaßliche Täter tot. Polizisten hätten am frühen Morgen in einer Wohnung zwei weitere Leichen gefunden. Unter diesen sei mit hoher Wahrscheinlichkeit der Täter, sagte ein Polizeisprecher.
Es gebe keine Hinweise auf weitere Täter. Nach Zeugenaussagen zu einem Fluchtfahrzeug seien Spezialkräfte der Polizei in eine Wohnung im Stadtteil Kesselstadt eingedrungen, sagte der Sprecher. Dort seien die beiden Toten entdeckt wurden. Die Ermittlungen zu ihrer Identität seien noch nicht abgeschlossen. Angaben zu ihrer Nationalität wie zur Nationalität der neun zuvor erschossenen Menschen könnten noch nicht gemacht werden.
Die Polizei hatte die Zahl der Toten zunächst mit acht, am Morgen mit neun angeben. Außerdem wurden nach Polizeiangaben mehrere Menschen verletzt.
Der Täter griff nach Polizeiangaben am Mittwochabend gegen 22.00 Uhr zuerst ein Lokal am Heumarkt an, im Westen von Hanau. Dort seien mehrere Menschen erschossen worden, sagte der Polizeisprecher. Ein dunkler Wagen sei von dort davongefahren. Danach wurden im weiter westlich gelegenen Stadtteil Kesselstadt weitere Menschen erschossen.
Vor dem Lokal am Heumarkt waren nach den Schüssen Patronenhülsen zu sehen, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Die Spuren wurden mit Farbspray markiert. Die Polizei forderte Passanten auf, den Bereich zu verlassen und sich in ihre Wohnungen oder andere Lokalitäten vor Ort zu begeben.
Die zum Main-Kinzig-Kreis gehörende Stadt Hanau liegt rund 20 Kilometer östlich von Frankfurt/Main und hat etwa 100 000 Einwohner. Zur Unterstützung der hessischen Polizei waren auch Beamte aus Bayern im Einsatz.
dpa
Die Leichen von zwei Anschlagsopfern werden in Hanau-Kesselstadt abtransportiert.
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Polizeiabsperrungen am Hanauer Heumarkt, wo mehrere Menschen ums Leben kamen.
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Eine Frau in Hanau trauert.
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Schweigeminute: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Hanau.
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Tausende Menschen hören Bundespräsident Steinmeier bei der Trauerveranstaltung auf dem Marktplatz von Hanau zu.
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In Frankfurt legen Menschen vor der Paulskirche Blumen und Kerzen für die Opfer des Anschlags nieder.
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Ein Teilnehmer einer Mahnwache am Brandenburger Tor in Berlin übt scharfe Kritik an den „asozialen Medien“.
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Die Spurensicherung geht in Richtung des Tatorts am Heumarkt.
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Er kann seine Trauer und sein Entsetzen kaum verbergen: Volker Bouffier (CDU), Ministerpräsident von Hessen, in unmittelbarer Nähe des Tatorts in Hanau.
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Mahnwache für die Opfer von Hanau: Muslime in der Innenstadt von München.
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„Die Schule bleibt HEUTE geschlossen“ - Zettel am Schultor der Heinrich-Heine-Schule im Hanauer Stadtteil Kesselstadt.
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Ein Polizist sichert einen Bereich in unmittelbarer Nähe des Tatorts am Heumarkt.
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Zwei Polizisten und die Spurensicherung stehen am Tatort im Hanauer Stadtteil Kesselstadt.
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Ein Polizist hilft einer älteren Frau in der Nähe eines Tatortes am Heumarkt, eine Kerze anzuzünden.
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SEK-Beamte in der Nähe eines Tatorts im Einsatz.
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Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.
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Ein Projektil liegt in unmittelbarer Nähe des Tatorts am Heumarkt.
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Bundespräsident Frank-Walther Steinmeier (3.v.r) spricht bei einer Mahnwache in Hanau. Neben ihm stehen seine Frau Elke Büdenbender sowie Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und dessen Frau Ursula Bouffier (r).
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Auch in München gedachten zahlreiche Menschen der Opfer von Hanau.
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In Berlin nahmen Hunderte Menschen an einer Mahnwache teil.
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