Unterhausen
Rasantes Wachstum, viele Aufgaben

Oberhausens Rathauschef Fridolin Gößl zieht bei Bürgerversammlung positive Bilanz

11.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:19 Uhr

Angeregte Debatte: Nach der Bürgerversammlung in Unterhausen diskutierte Rathauschef Fridolin Gößl (l.) angeregt mit Bewohnern des Ortsteils. - Foto: Hamp

Unterhausen (DK) In der Gemeinde Oberhausen läuft es derzeit rund. Das ist das Ergebnis der ersten Bürgerversammlung in Unterhausen. In einem eineinhalbstündigen Vortrag zog Bürgermeister Fridolin Gößl eine positive Bilanz. Auch der anstehende Ausbau der Kreisstraße kam zur Sprache.

Im voll besetzten Saal vermeldete der CSU-Politiker nicht nur eine Steigerung der Einwohnerzahl von 2118 im Jahr 1995 auf 3022 im vergangenen Jahr - also um satte 43 Prozent -, sondern auch eine gute Haushaltsführung. Dadurch stand 2016 ein Überschuss von 671 000 Euro im Vermögenshaushalt. Ein Spitzenwert, wie der Bürgermeister sagte. Grund für den enormen Bevölkerungszuwachs sei die starke wirtschaftliche Entwicklung der Region, die Gößl zufolge vor allem auf die Automobilindustrie in Ingolstadt zurückzuführen ist.

Das bringt für die Gemeinde freilich auch erhebliche Belastungen mit sich. Benötigt werden demnach Baugrund und Kapazitäten in der Schule. Schnelles Internet, die Energieversorgung und der öffentliche Personennahverkehr müssten ausgebaut werden, hieß es. Und Angebote für Kinder und Senioren stehen ebenfalls auf der Agenda.

Als vordringlich bezeichnete der Rathauschef den Ausbau der Bundesstraße 16, wobei er die bahnparallele Trasse bevorzugt. Wichtig ist ihm zufolge, dass auch Oberhausen in die Planung mit einbezogen sei. Positiv bewertete er auch die sogenannte IkommZ - also die interkommunale Zusammenarbeit mit mehreren Kommunen im Neuburger Umland. Damit ist gemeint, dass man mit den Gemeinden etwa bei der Ausstattung der Feuerwehren oder bei Verwaltungsprogrammen zusammenarbeitet und dadurch Kosten einspart.

Als Problem stellten sich private Feuerwerke während des Jahres heraus. Aufgrund massiver Beschwerden wurde nun festgelegt, dass diese sechs Wochen zuvor beantragt werden müssen, um die Anwohner rechtzeitig zu informieren. Die Gemeinde genehmigt die Feuerwerke - oder eben nicht.

Dann ging Gößl auf Entwicklungen in den verschiedenen Ortsteilen ein. In Kreut seien neue Gewerbeflächen ausgewiesen worden, so dass die wirtschaftliche Entwicklung weitergehen könne. Die alte Panzer-Waschanlage konnte man verkaufen, die Abwasserbeseitigung gehe nun ganz nach Oberhausen und eine neue Bushaltestelle werde eingerichtet. In Unterhausen steht der Bebauungsplan für die Bahnhofsstraße, am Bahnhof wird ein Audi-Halt eingerichtet. Ein Problem seien die wild abgestellten Lastwagen, wogegen man aber noch kein Konzept habe. "Irgendwo müssen die Fahrer eben ihre Ruhezeiten einhalten", zeigte der Bürgermeister Verständnis für deren Probleme.

Als wichtige Maßnahme bezeichnete Gößl den Ausbau der Kreisstraße durch Unterhausen, der voraussichtlich im Juli beginnen soll. Genauso wichtig sei die Kanalsanierung und -erweiterung. Dazu habe man in den vergangenen 15 Jahren bereits Erhebliches geleistet. Im Grunde sei das eine Daueraufgabe, zu der die Gemeinde auch verpflichtet ist, wie der Bürgermeister betonte.

In Oberhausen ist das Baugebiet Mühlberg inzwischen zu 80 Prozent bebaut. Einen großen Aufwand bringt auch der Neubau des Kindergartens mit sich. Die Anforderungen an die Einrichtung seien deutlich gewachsen, weshalb ein Anbau an den bestehenden Kindergarten nicht möglich sei. Für Sinning habe man nach 30 Jahren für 180 000 Euro ein neues Feuerwehrfahrzeug angeschafft und die Versorgung mit Erdgas deutlich verbessert.

In der anschließenden Diskussion rief Manfred Burzler dazu auf, wachsam bezüglich möglicher Stromtrassen durch die Region zu bleiben. Das Thema sei noch nicht vom Tisch, warnte er und sprach sich für die Energiewende aus. Bayern brauche keinen Strom aus Norddeutschland. Zum Schluss warb Hermann Steger um Spenden für einen Defibrillator. Die Oberhausener Raiffeisenbank stellt den Raum und einen Zuschuss zur Verfügung. Weitere 1000 Euro müssten durch Spenden aufgebracht werden.