Eichstätt
Rasanter Kick auch für Rollstuhlfahrer

Beim "Swing Time" gibt es einen speziellen Sitzplatz für Menschen mit Behinderung

06.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:06 Uhr

Mit seiner Idee, seinen Swing Time auf einem Platz so umzurüsten, dass auch Menschen mit Behinderung mitfahren können, hat Eckbert Fuchs eine Marktlücke aufgetan. Das Angebot werde angenommen, versichert er. - Foto: baj

Eichstätt (baj) Eine der Attraktionen auf dem Eichstätter Volksfest ist der „Swing Time“, eine Art rotierender Kessel, der auch mal wilde Hopser macht. Ein bisschen Nervenkitzel ist dabei – jeder Fahrgast muss sich selbst festhalten. Doch auch Menschen mit Behinderung müssen auf den Spaß nicht verzichten.

„Spezial-Sitzplatz für Menschen mit Behinderung“ verkündet ein Schild direkt beim Kassenhäuschen. Dieses Angebot ist ganz neu beim „Swing Time“. Erst vor etwa zwei Monaten hat Eckbert Fuchs, der Betreiber dieses Fahrgeschäftes, den entsprechenden Sicherheitsgurt installiert.

Auf die Idee gebracht habe ihn ein junger Rollstuhlfahrer, der partout eine Runde im „Gaudi-Hupferl“ drehen wollte. Fuchs war anfangs skeptisch, ließ sich aber darauf ein, als er sah, dass der junge Mann kräftige Arme hatte und sich gut würde halten können. So war es dann auch.

„Wir verkaufen Spaß, Freude, Vergnügung und Entspannung“, sagt Fuchs und fragte sich, warum er das nicht auch Menschen anbieten sollte, die körperlich gehandicapt sind. Er brachte einen Haltegürtel an – und erntete durchweg positive Resonanzen. „Wenn ein Rollstuhlfahrer kommt, wird er in unser ,Gaudi-Hupferl’ getragen, dort festgeschnallt und nach der Fahrt bringen wir ihn wieder zurück zu seinem Rollstuhl“, erklärt Fuchs. Dafür nähmen er und seine Mitarbeiter sich die nötige Zeit. „Das dauert, so lange es dauert.“ Gefahren wird in solchen Fällen mit dem normalen Programm. „Es sei denn, jemandem ist das zu rasant. Dann fahren wir auch langsamer.“ Doch das komme selten vor. Die meisten genießen die schnelle Fahrt mit den Sprüngen.

Inzwischen haben nicht nur Menschen mit Behinderungen diesen Service entdeckt. „Bei uns fährt dann auch mal der Opa mit, der seine Enkel begleiten will“, sagt Fuchs schmunzelnd. Oder auch jüngere Kinder, die erst einmal ängstlicher seien, ließen sich anschnallen. „Wir legen viel Wert auf Sicherheit.“

Auf jeden Fall habe er eine kleine Marktlücke entdeckt, freut er sich.