Eichstätt
Rapider Schwund in der Insektenwelt

Netzwerk von "Eichstätt summt" und "Ingolstadt summt"

20.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr

Gemeinsam ein Netzwerk geknüpft: die Mitglieder von "Eichstätt summt" und "Ingolstadt summt" bei ihrem Spaziergang in Eichstätt unter Leitung von Johann Bauch (rechts). - Foto: Naumann

Eichstätt/Ingolstadt (EK) Die Maschen des Netzwerks "Deutschland summt" werden immer enger geknüpft. Aktive Mitglieder der benachbarten Netzwerke "Eichstätt summt" und "Ingolstadt summt" trafen sich in Eichstätt, um über gemeinsame Projekte zu sprechen.

Jürgen Naumann, der Vorsitzende des Imkervereins Eichstätt, hatte zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Zu Beginn des Treffens führte Johann Bauch, der neue Koordinator von "Eichstätt summt", zu einigen grünen Oasen in der Stadt. Vom Ostenfriedhof ging es über den Kapuzinergarten zum Hofgarten. Die innerstädtischen Grünflächen sind Lebensräume für zahlreiche einheimische und eingebürgerte Bäume, Sträucher und kleine Blütenpflanzen. Wildbienen, Honigbienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten finden dort Lebensraum und Nahrung.

\tAnschließend konnten die Ingolstädter Gäste einen Teil des von der Biologie-Didaktikerin Dr. Helga Rolletschek, der Gründerin von "Eichstätt summt", konzipierten Biodiversitäts-Lehrpfades kennen lernen. Im Lehrbienenstand Eichstätt schloss sich eine Besprechung über die künftige Zusammenarbeit der Netzwerke an. \t"Deutschland summt" wurde von Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer in Berlin gegründet, um auf die Probleme und den rapiden Schwund unserer heimischen Blütenbesucher aufmerksam zu machen. Neben der Honigbiene leben rund 560 Wildbienenarten in Deutschland, von denen die Hälfte vom Aussterben bedroht ist. Es fehlen blühende Flächen, auf denen nicht nur die Bienen Nektar und Pollen sammeln, sondern auch eine große Zahl anderer Insektenarten wie Schmetterlinge, Schwebfliegen, Käfer und Wespen.

In den letzten Jahrzehnten ist in Deutschland ein Rückgang der Insektenpopulationen von bis zu 75 Prozent zu verzeichnen. Auch die Vogelwelt erleidet erhebliche Einbußen. Nicht nur die Insektenfresser haben dramatisch abgenommen, auch die Zahl der Körnerfresser, die zum Teil ihre Jungen mit Insekten füttern, geht rapide zurück.