Es gibt Trainer, die werden mit Titeln zur Legende, und es gibt Trainer, die werden es mit Sprüchen. Peter Neururer ist der zweiten Sorte zuzuordnen. Beispiel gefällig? Einmal sagte er: "Ich? Mich bewerben? Ich muss gefunden werden." Die halbe Bundesliga hat ihn schon angerufen, im Schnitt blieb er nicht länger als 1,13 Jahre bei einem Verein. Er ist ein klassischer Kellerkind-Retter, dem es nicht an Selbstbewusstsein mangelt: "Einen Fußball-Nobelpreis gibt es ja nicht. Aber eigentlich hätte ich ihn verdient."
Sicher ist: Neururer gewinnt den Preis für das schönste Bundesliga-Trainergesicht. Sein Gesicht passt so gut auf die Köpfe der anderen Fußballlehrer, dass man sich fragt, warum nicht gleich alle 18 Bundesligisten ihre Trainer kollektiv feuern und die "Blutgrätsche" einstellen. Aber bekanntlich strebt Neururer nach höheren Zielen, also schleicht sich die Kultfigur auch auf die Köpfe von internationalen Haar-Legenden wie David Beckham oder Carlos Valderrama.
Die geniale Idee dazu kommt von Twitter-Userin Jessica Fehlhaber (). Mit "Photoshop" hat sie die Trainer mit Neururer gemorpht, was so viel heißt wie miteinander verbunden. Mittlerweile gibt es sogar den täglichen Neururer-Nachschub (). Schon im Juni verpasste sie den Trainern lange Haare. Dabei zeigte sich: Markus Gisdol und Achim Beierlorzer würden mit langen Haaren locker als Frau durchgehen. Vor ein paar Tagen hatte Fehlhaber Lust, etwas Ähnliches zu machen. Zuerst probierte sie es mit Uli Hoeneß, doch "die Ergebnisse waren nicht so, dass man ihn in anderen Personen erkennen konnte".
Dann fällt ihr Neururer ein. Warum? "Obwohl er schon länger aus dem Geschäft ist, kennt jeder Fußballfan sein Gesicht und es ist auch markanter als andere." Der Schnurrbart, na klar. Ihr erster Tweet mit Versionen von Zlatan Ibrahimovic, Jürgen Klopp, Lionel Messi und Trifon Ivanov bekam so viele Likes, dass sie sich fast wie eine Influencerin fühlte. Also pflanzte sie das markante Gesicht noch auf die Köpfe der 18 Trainer. "Zumal Neururer auch jemand ist, der gerne, wenn auch mittlerweile scherzhaft, genannt wird, wenn irgendwo ein Trainer entlassen wird."
Apropos: Auf Schalke könnte bald ein Platz frei werden. Das Bewerbungsfoto hätte Neururer schon. Aber halt! Ein Peter Neururer muss sich ja nicht bewerben.
Bastian Mühling
