Ilmendorf
Räte kommen Kiesfirma entgegen

31.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:33 Uhr

Ilmendorf (GZ) Weitere rund 90 000 Kubikmeter Kies will die Firma Schielein in den nächsten zehn Jahren westlich von Ilmendorf ausbeuten. In Sachen Wiederverfüllung hat das Unternehmen dabei eine Planungsänderung beantragt, gegen die der Geisenfelder Stadtrat jetzt keine Einwände hatte.

Vorgestellt hat Kieswerkbetreiber Ludwig Schielein die beim Landratsamt beantragte Änderung des Planfeststellungsbescheides bereits Ende Juni in einer Versammlung in Ilmendorf. Zentraler Punkt: eine Reduzierung jenes Bereiches, der zwischen der Bebauung von Ilmendorf und der verbleibenden Weiherfläche wiederverfüllt werden muss.

Als Grund für den Antrag nannte Schielein bei der Versammlung in Ilmendorf die Tatsache, dass sich in dem Bereich, wo wiederverfüllt werden soll, die Kiesschicht als bis zu elf Meter dick erwiesen habe. Wegen dieser Ausbeutungstiefe sei wesentlich mehr Verfüllmaterial erforderlich – das jedoch in dieser Menge nicht vorhanden sei.

Da man aber im Norden erst mit dem Bauabschnitt zwei beginne dürfe, wenn im Süden verfüllt ist, befinde man sich in einer Zwickmühle, so Schielein. Deshalb habe man beantragt, den Verfüllradius von 300 auf 280 Meter zu reduzieren und in einem „unkritischen“ Bereich im Norden, auf einer Fläche von etwa 5000 Quadratmetern, mit dem Kiesabbau beginnen zu dürfen.

Gegen das prinzipielle Anliegen des Kieswerksbetreibers hatte niemand im Stadtratsgremium etwas einzuwenden, lediglich über den Zeitrahmen der Wiederverfüllung entzündete sich eine Diskussion.

So hatte Schielein bei der Versammlung in Ilmendorf vor vier Wochen erklärt, dass sich seine Firma verpflichte, die Verfüllung im Bauabschnitt eins noch heuer fertigzustellen. In den jetzt eingereichten Antragsunterlagen ist hingegen nur von einem „könnten bis Ende 2011 eingebaut werden“ die Rede.

Versprochen sei versprochen, meinte etwa CSU/UL-Fraktionschefin Gabriele Bachhuber, und deshalb sei die Formulierung von „könnten“ auf „müssen“ abzuändern.

Er habe mit dem Kieswerksbetreiber über diesen Punkt gesprochen, entgegnete Bürgermeister Christian Staudter (USB), und diesem wäre sehr daran gelegen, wenn er die Verfüllarbeiten in jenen Monaten erledigen können, in denen sonst nichts los sei – also im Winter. Man vergebe sich nichts, wenn man zwar auf dem „muss“ bestehe, dem Unternehmen aber eine Frist bis Ende Februar einräume. Ähnlich äußerten sich Altbürgermeister Josef Alter (FW) und Wolfgang Hollweck (USB). Auf acht Wochen komme es hier wirklich nicht an, und man müsse einem Geisenfelder Unternehmen doch nicht künstlich Steine in den Weg legen.

Dies sah am Ende auch die große Mehrheit des Gremiums so, gegen vier Stimmen wurde der Antrag der Firma auf eine Planungsänderung beim Kiesabbau bewilligt und ihr für die Wiederverfüllung eine Frist bis Ende Februar eingeräumt. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit hat aber nicht die Stadt, sondern das Landratsamt.