Allersberg
Radwegekonzept vorgestellt

Hilpoltsteins Altbürgermeister Helmut Neuweg präsentiert im Marktrat seinen Ideenkatalog

22.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:55 Uhr
Für den Allersberger Marktplatz schlägt der Hilpoltsteiner Helmut Neuweg eine Tempo-20 oder Tempo-30-Zone vor, um ihn für die Radfahrer aufzuwerten. −Foto: Mücke

Allersberg Ein Radverkehrskonzept kann der Markt Allersberg nun sein Eigen nennen. Am Montagabend hat es Helmut Neuweg aus Hilpoltstein den Ratsmitgliedern vorgestellt. Er erläuterte eine Reihe von Maßnahmen, mit deren Hilfe Radfahrern künftig in der Marktgemeinde mehr Beachtung geschenkt werden soll. Das gehe aber richtig ins Geld, sagte Neuweg unumwunden.

Einen Eigenanteil von etwa zwei Millionen Euro müsse die Marktgemeinde aufbringen, wenn er alle Maßnahmen umsetzen wolle. Richtig teuer würden vor allem die noch erforderlichen Maßnahmen an Staatsstraßen. Auch der Landkreis Roth werde mit etwa 1,5 Millionen Euro noch kräftig mitmachen müssen.

Aber es seien auch Maßnahmen dabei, die wenig Geld kosten und dem Radfahrer deutlich mehr Sicherheit und Vorteile bringen. So war es Neuweg doch deutlich ein Dorn im Auge, dass die Autobahnumleitung durch Allersberg führt. "Das geht nicht, wo zwei reichlich in Anspruch genommene Schulzuwegungen drüber führen", ließ er keinen Zweifel, dass dies eine Änderung erfahren müsse.

"Der meiste Schülerverkehr führt über die Nürnberger Straße." Für Neuweg ein Anlass, mit einem allerersten Marktratsbeschluss eine nachhaltige Verbesserung, nicht nur, aber vor allem für die Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Ansonsten empfahl er, die verschiedenen Ideen eher durch den Bauausschuss abarbeiten zu lassen. Und er ließ auch keine Zweifel, dass zügig Förderanträge gestellt werden müssen, um in die einzelnen Maßnahmen einzusteigen. Seiner Meinung nach müssten bis 2023 erste Aktionen bereits begonnen haben.

Neuweg hatte sich für das Radverkehrskonzept, das in über 100 Maßnahmenblätter mündete, viel in Allersberg aufgehalten. Dabei habe er das Angenehme - Eis essen - mit dem Nützlichen - Verkehr beobachten - verbunden. Und dabei festgestellt, dass auf dem Marktplatz viel zu schnell gefahren werde. Neuweg riet deshalb, dort ebenso wie in seinem Heimatort Hilpoltstein eine Zone 20 oder 30 einzurichten. Zumindest probeweise.

Richtig angetan zeigte sich Helmut Neuweg von der Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger aus der Marktgemeinde. Mindestens 150 Kontakte habe er knüpfen können, wobei nur konstruktive Beiträge an ihn herangetragen worden seien. Und so sei auch ein Wunschliniennetz entstanden. Zusammen mit den touristischen Radwegen der Landkreis-Radwegekarte sei daraus ein alltagstaugliches Radverkehrsnetz zu entwickeln. Auch internationale Radwege wie beispielsweise der von Prag nach Santiago de Compostela müssten darin eingebunden werden. Daraus wiederum seien die Maßnahmenblätter entstanden. Teilweise seien es nur Kleinigkeiten wie neue Schilder. Teilweise würden sich aber auch größere Einschnitte ergeben. Neuweg redete auch der Einrichtung von Fahrradzonen das Wort, was auf jeden Fall einen psychologischen Effekt habe.

Durchleuchtet hat er nicht nur die Ausfallstraßen und typischen Radstrecken, sondern auch die Verbindungen von einer Seite Allersbergs zur anderen. Aus den Gesprächen mit den Bürgern hält Neuweg drei Maßnahmen für besonders wichtig. Das ist der Lückenschluss des Radwegs entlang der Kreisstraße zwischen Heblesricht und Lampersdorf, die Entschärfung der Kreuzung Rother Straße/Nürnberger Straße mit der Unterquerung der Staatsstraße und der Bau des Radwegs entlang der Staatsstraße bis Sperberslohe, womit eine Verbindung bis Nürnberg erreicht wird.

"Prägnant" und "beeindruckend" nannte Bürgermeister Daniel Horndasch das Radverkehrskonzept und die Vorstellung im Marktrat durch Helmut Neuweg. Das Konzept werde nun Grundlage sein für ein gemeinsames Arbeiten an der weiteren Entwicklung von Radwegen in der Marktgemeinde und deren Verbindungen. Dabei werde sich vor allem der Bauausschuss mit den einzelnen Maßnahmen befassen, weil dort auch am leichtesten Synergien entstehen könnten. Das Radverkehrskonzept greife auch manches auf, was schon länger anstehe und nun angepackt werden müsse.

HK

Reinhold Mücke