Winden
Radweg und Wasserleitung

Rege Diskussion bei der gut besuchten Bürgerversammlung in Winden

20.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr
Neue Spielgeräte wurden auf den Spielplätzen in Breitenhill und Winden aufgestellt. Die Windener Feuerwehr soll laut Bedarfsplan in ein paar Jahren ein Feuerwehrfahrzeug bekommen. Das Feuerwehrhaus ist dazu viel zu klein. −Foto: Meyer, Bernhard, Altmannstein-Pondorf

Winden (DK) Mit 47 Interessierten ist die Bürgerversammlung für die Orte Winden, Breitenhill und Megmannsdorf am vergangenen Sonntag gut besucht gewesen. Hauptthemen waren die Wasserversorgung und der Radweg von Pondorf nach Winden.

Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) wurde von mehreren Mitgliedern des Marktgemeinderates sowie seinen Stellvertretern Hannelore Eichenseher und Josef Wagner begleitet. Im allgemeinen Teil gab Hummel einen Überblick über die Entwicklung der Marktgemeinde. Bei der Wasserversorgung wurden die laufenden und geplanten Maßnahmen der Pondorfer Wassergruppe etwas ausführlicher vorgestellt. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen am Wasserturm hofft man, als Härtefall einen Zuschuss zu bekommen. Ein Antrag wird jedenfalls zeitnah gestellt, so Hummel.

Auf insgesamt 3,6 Millionen Euro beläuft sich die aktuelle Kostenplanung für die Gesamtsanierung. Für die Fernleitungen von knapp 14 Kilometern Länge soll es dann auch Zuschüsse aus dem geltenden Härtefallprogramm geben. Die Bauarbeiten werden in drei Lose aufgeteilt, um auch kleineren Firmen eine Chance zu geben und die momentan hohe Auslastung vieler Baufirmen zu berücksichtigen. Entlang der Fernleitungsstrecke müssen noch Gespräche über die Bestellung von Grunddienstbarkeiten und die Einrichtung von Baufeldern mit den Grundstückseigentümern geführt werden. Mit Abschlagszahlungen müssen die Bürger im Jahr 2018 noch nicht rechnen, erläuterte Hummel.

Der Radweg von Pondorf nach Winden wird aktuell ausgebaut. Im Zuge der Arbeiten werden auch die Wasserleitungen von Pondorf zum Wasserturm und die entsprechende Rückleitung eingebaut. Der Weiterbau des Radweges nach Bitz ist weiterhin offen und sorgte auch für Gesprächsstoff in der Diskussionsrunde.

Die Feuerwehr Pondorf wird voraussichtlich 2018 mit einem neuen Fahrzeug mit Rettungsschere und Spreizer ausgestattet. Hier regte Hummel an, für künftige Einsätze Ausrückgemeinschaften mit der Pondorfer Wehr zu bilden, um auch werktags die Einsatzbereitschaft des neuen Fahrzeuges sicherstellen zu können.

Als ausgeführte Maßnahmen zählte Hummel die Ausstattung der Spielplätze in Breitenhill und Winden mit neuen Spielgeräten, den Rückschnitt von Hecken, die Sanierung der Straßenrinne am Arnbucher Weg und die Zuschussgewährung für die Innenrenovierung der Breitenhiller Kirche auf. Hummel bedankte sich bei allen Bürgern, die sich über ihre Bürgerpflicht hinaus engagieren. Insbesondere die Vereine sind ein bestimmender Faktor für das örtliche Leben, lobte Hummel. Sein besonderer Dank galt Ortssprecher Dieter Koch, der sich gut für die Belange der Ortsteile im Marktrat einsetzt.

Mehrere Themen wurden in der Aussprache mit dem Bürgermeister vorgebracht. Der Weiterbau des Radweges nach Bitz wird schon seit mehreren Jahren diskutiert. Wer denn nun eigentlich die Rolle des "Radwegverhinderers" hat, konnte nicht abschließend geklärt werden. Auf jeden Fall gehe nichts voran, bemängelten die Versammlungsteilnehmer. Ein Windener Landwirt merkte an, dass er vor zwei Jahren dazu befragt wurde, wie er zu dem geplanten Weg stehe. Weitere Gespräche wurden mit ihm von Denkendorfer Seite aus nicht mehr geführt. Die Bürger wünschen sich zu dem Thema eine Klärung. Als Vorschlag wurde geäußert, dass sich die beteiligten Parteien an einen Tisch setzen sollten und den aktuellen Sachstand austauschen. Scheinbar läuft die Kommunikation nicht optimal. Bürgermeister Hummel will in nächster Zeit auf die Denkendorfer Bürgermeisterin Claudia Forster zugehen und das Thema noch einmal ansprechen.

Mehrere Straßenschäden wurden ebenfalls angesprochen. Allgemein sind die Feldwege in einem schlechten Zustand, stellte eine Ortsbewohnerin fest. Die Jagdgenossenschaft habe dazu bereits ein Angebot angefordert, hieß es aus der Versammlung. Jagdgenossenschaft, Marktgemeinde und Teilnehmergemeinschaft werden sich nach Vorliegen des Angebotes über entsprechende Maßnahmen abstimmen und über die weitere Vorgehensweise entscheiden.

Durch den Bau eines Einfamilienhauses auf dem Grundstück neben der Kirche sind viele Parkplätze weggefallen, so eine weitere Bürgerin. An der Nordseite der Friedhofsmauer steht noch eine Fläche zur Verfügung, die man als Parkplatz ausbauen könnte. "Brutale Zustände" herrschen auf dem Parkplatz an der Staatsstraße bei Winden. Hier sollte eine Mülltonne aufgestellt werden. Am Tag der Umwelt konnten die Helfer kaum den ganzen Unrat beseitigen, der angefallen war. "Was dort alles entsorgt wurde, möchte man gar nicht wissen", so die Aussage der Müllsammler.

Wie man bei einer geplanten Ortskernsanierung vorgehen werde, war eine weitere Frage aus den Reihen der Bürger. Auch in Winden sind mehrere Leerstände im Ortskern vorhanden, diese befinden sich aber in privater Hand. Laut Hummel gebe es dazu schon einige Beispiele aus anderen Kommunen. Man könnte beispielsweise kostenlose Beratungen und Vitalitätschecks anbieten oder die Möglichkeiten von Fördermaßnahmen aufzeigen.

Feuerwehrkommandant Herbert Müller kam auf den Feuerwehrbedarfsplan zu sprechen, der in ein paar Jahren auch ein Feuerwehrfahrzeug für Winden vorsieht. Mit der aktuellen Situation am Feuerwehrhaus ist dies seiner Ansicht nach nicht zu leisten. Das Gebäude ist zu viel zu klein und sanierungsbedürftig. Vor der Umsetzung des Bedarfsplans bezüglich einer Fahrzeuganschaffung sollte im Vorfeld auch ein entsprechendes Gebäude zur Verfügung gestellt werden.