Roth
Radtour für mehr Rücksicht

Challenge-Starter Rainer Coordes überstand schweren Radunfall und sammelt jetzt Spendengelder

24.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr

Zwischenstopp in Roth: Auf seiner Deutschlandtour sammelt der Challenge-Starter Rainer Coordes Spenden für die Hannelore-Kohl-Stiftung, die Menschen mit Kopfverletzungen hilft, ein. Coordes erlitt vor 25 Jahren selbst einen schweren Radunfall. - Foto: Tschapka

Roth (HK) Das lange Osterwochenende nutze Rainer Coordes für eine ungewöhnliche Radtour. Der 49-jährige Hildesheimer startete mit seinem Triathlonrad am Karfreitag an der dänischen Grenze bei Flensburg, am Dienstag kam er am südlichsten Ende von Deutschland in Füssen an.

Mit seiner Tour will Coordes für mehr Rücksicht im Straßenverkehr werben, wie er bei seinem Zwischenstopp in Roth erklärte. „Inzwischen sind meine Beine auch ganz schön müde geworden“, sagte Coordes am Ostermontag, als er in Pfaffenhofen Station machte. Dort übernachtete er im Gästehaus Königsdörfer, wo er auch bei seinen Challenge-Starts zu Gast ist. Insgesamt hatte er an diesem Tag rund 200 Kilometer hinter sich gebracht. Rund 224 Kilometer trennten ihn da noch von seinem Ziel Füssen.

Bevor er sich am Dienstag wieder auf sein Rad schwang, schaute er kurz beim Challenge-Team vorbei, um den Walchshöfern einmal „Hallo zu sagen“, wie Coordes meint. Schließlich ist er seit 1993 fast ohne Unterbrechung beim Rother Challenge am Start. Für Coordes ein kleines Wunder, ist es doch genau 25 Jahre her, dass er bei einem schweren Unfall lebensgefährlich verletzt wurde. Im März 1989 stieß eine Autofahrerin frontal mit dem Radfahrer Coordes zusammen. Mehrere Knochenbrüche waren die Folge – und sogar der Radhelm, ohne den er den Crash vermutlich nicht überlebt hätte, konnte einen Schädelbruch nicht verhindern.

Es folgten acht Wochen in der Klinik, gefolgt von sechs Wochen Reha. Fast ein Dreivierteljahr hat Coordes gebraucht, um wieder arbeiten zu können. Zu diesem Zeitpunkt war seine Frau auch noch im fünften Monat schwanger und er stand mitten in seiner Meisterprüfung. „Es gibt viele Menschen, die nicht so viel Glück hatten wie ich oder noch keinen Fahrradhelm“, sagte Coordes.

Ein echtes Wunder sei es, dass er nach seiner Genesung sowohl im Beruf als auch als Sportler wieder auf die Beine kam. Nach 19 gefinishten Ironmans und Challenge-Triathlons, nach dem Ausflug auf die Triathlon-WM-Kurzstrecke in London 2013 und unzähligen Sprint-, Kurz- und Mitteldistanztriathlons folgte nun also seine persönliche „Rainer-Coordes-D-Tour 2014“ über fast 1000 Kilometer. Auf seiner Tour wird er von seiner Tochter Amke Coordes im Auto begleitet, die Infomaterial verteilt und Spenden für die ZNS-Stiftung sammelt. Über seine Erlebnisse schreibt Coordes in seinem eigenen Blog unter www.rainer-coordes.de.