Freystadt
Pumptrack-Anlage soll jetzt ans Naturbad

Stadtrat beschließt Alternativstandort nach Protesten der Anwohner "Am Mühlbach"

06.05.2021 | Stand 10.05.2021, 3:33 Uhr
Der Platz um das alte Wasserwachthaus könnte der Standort für die Pumptrack-Anlage werden, sollte der angestrebte Grundstückskauf beim Naturbad scheitern. −Foto: haz

Freystadt - In der ersten Hybridsitzung in der Geschichte des Freystädter Stadtrats ist am Dienstagabend das Naturbad Rettelloh als neuer Standort für die geplante Pumptrack-Anlage beschlossen worden.

Nach Protesten der Anwohner am Pendlerparkplatz "Am Mühlbach" war Bürgermeister Alexander Dorr (CSU) im April vom Stadtrat beauftragt worden, nochmals mit den Anliegern zu sprechen, die ihre Bedenken wegen einer zu hohen Lärmbelästigung, einer zugeparkten Straße, fehlender Toiletten sowie mangelnder Sicherheit für Kinder wegen der an- und abfahrende Busse geäußert hatten.

"Ich kann die Argumente nachvollziehen", sagte der Bürgermeister nun in der Sitzung. Deshalb sei die Stadtverwaltung auf die Suche nach Alternativen gegangen. Gut geeignet wäre laut Dorr der sich im Eigentum der Stadt befindliche Lagerplatz des Bauhofs an der Zufahrt zur Kläranlage, er weise eine Fläche von 1800 Quadratmetern auf. Denn hier gebe es keine Anwohner und die Fläche sei auch erweiterungsfähig. Das Problem sei hier jedoch, dass die Nutzer zwei Hauptverkehrsstraßen überqueren müssten: die Staatstraße 2220 von Thannhausen kommend und die Staatsstraße 2237 von Sulzkirchen kommend. Als weitere Erschwernis nannte Dorr die fällige Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans.

Als zweite Alternative stellte Dorr das Naturbad Rettelloh vor. Zum einen biete sich hier ein landwirtschaftliches Grundstück direkt neben dem Badgelände an, das allerdings erst noch erworben werden müsste. Darüber hinaus gebe es die Fläche um das alte Wasserwachthaus, das in naher Zukunft abgerissen wird - sobald der Neubau am gegenüberliegenden Eingang zum Naturbad fertig ist. Das aber sei weniger gut geeignet. Die Hanglage müsste mit einer Stufe kompensiert werden.

Hans Gerngroß (FW) brachte einen weiteren Standort ins Gespräch, nämlich die Grünfläche zwischen Wurm-Parkplatz/Flurbereinigungsdenkmal und der Wallfahrtskirche. Die aber fand im Rat kein Gehör.

René Brandl (CSU) erklärte den Standort im Naturbad zum Favoriten seiner Fraktion. Als Anwohner der Berchinger Straße könne er auch beurteilen, dass der herrschende Verkehr gegen den Standort an der Kläranlage spreche. Hans Kerl (CSU) plädierte ebenfalls für das Freibad, ebenso Nicole Brock (Grüne). Anton Ferschl (CSU) monierte dagegen, dass dass man über diese Fläche nicht zu diskutieren brauche, wenn sie der Stadt nicht gehöre. Zudem sei das Areal am Bad sei nicht erweiterbar, die Parkplätze seien beim Badebetrieb ohnehin schon voll.

Zu den Finanzen sagte Dorr noch, dass man bei einer Abkehr vom ursprünglich geplanten Standort "Am Mühlbach" nicht mit 50 Prozent Zuschuss aus der Städtebauförderung rechnen dürfe. Immerhin könne man bei den Alternativen noch mit dem Leader-Programm arbeiten, das eine maximalen Zuschusshöhe von 40 Prozent verspreche.

Mehrheitlich wurde dann das Naturbad als Standort für die Pumptrack-Anlage beschlossen. Vor einer weitergehenden Planung soll die Grundstücksfrage geklärt werden. Weil auch Flächennutzungs- und Bebauungsplan geändert werden müssen und dieFördermittel erst für das kommende Jahr beantragt werden kann, wird sich die Realisierung hinziehen.

haz