Pulverdampf auf der Freilichtbühne

18.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:49 Uhr

Drei Mal in der Woche wird auf der Freilichtbühne im Manchinger Vorwerk unter Regie von Adam Zimmer (vorne rechts) für die Aufführungen von "Gump und Gänswürger" geprobt – vorerst noch ohne Kostüme, aber bereits mit den nötigen Schießeisen. - Foto: Schmidtner

Manching (DK) Krawall und Pulverdampf, Zeter und Mordio – bei den neuen Aufführungen des Stückes "Gump und Gänswürger" wird es auf der Manchinger Freilichtbühne wieder hoch hergehen. Derzeit laufen die Proben für die "Räuberpistole" aus der Feder von Reinhard Haiplik.

"Aufstellen zum Bild Nummer 13", so schallt es aus der Flüstertüte von Adam Zimmer, der erneut die Regie für die Aufführungen im Juli und August übernommen hat. 20 Szenen aus dem Leben der beiden Donaumoosräuber müssen auf der Bühne im Vorwerk einstudiert und an vielen Abenden geprobt werden. Nach dem großen Erfolg vor zwei Jahren und auf vielfachen Wunsch hat sich die Manchinger Theaterbühne entschlossen, das vom Pfaffenhofener Autor Reinhard Haiplik geschriebene Volksstück nochmals aufzuführen.

Warum gerade Manching? Nun, der Ort spielte eine wichtige Rolle im Leben der Räubergesellen. Hier fanden sie nicht nur immer wieder Unterschlupf, sondern hier verkauften sie auch ihr Diebesgut. Wie aus den Gerichtsakten hervorgeht, wurde nach Gumps Tod 1873 ein Manchinger Tabakmacherehepaar wegen Hehlerei zu einer Zuchthausstrafe von jeweils fünf Jahren verurteilt. Und schließlich hatte sich in Manching ja auch Gänswürgers Schicksal erfüllt: Sein Kumpan Gump erschoss ihn nach einem Streit im Bereich der heutigen Niederfelder Straße.

Über 50 Laienspieler und Statisten haben den Werdegang der Spießgesellen, die im 19. Jahrhundert jahrelang ihr Unwesen in der Hallertau und im Donaumoos trieben, bis zur Arretierung des Gump bereits 2006 eindrucksvoll nachgespielt. Die diesjährigen Aufführungen – Premiere (für überwiegend geladene Gäste) ist am 17. Juli – sollen dem in nichts nachstehen.

Einige neue Gesichter

Konnten die Organisatoren Adam Zimmer und Xaver Huber auch viele Akteure aus der alten Schauspielertruppe für eine erneute Mitwirkung gewinnen, so werden diesmal auch einige neue Gesichter auftauchen. Auch die so genannten Bilder (Szenen) des Stückes dürften da und dort leicht variiert werden. Es wird sich also auch für die Besucher der früheren Aufführungen sicher lohnen, den "neuen Gump" anzuschauen.

Damit jeder Gast das Geschehen optimal verfolgen kann, wird wieder eine Tribüne mit 560 Sitzplätzen aufgestellt. Die öffentlichen Aufführungen sind jeweils am 18., 19. und 20., 24., 25., 26. und 27. Juli sowie am 31. Juli. und 1., 2. und 3. August. Spielbeginn ist jeweils um 20.30 Uhr im Sportpark an der Vorwerkstraße.

Im Vorverkauf sind schon etliche Karten weggegangen; für bestimmte Tage gibt es aber noch Karten zum Preis von 16 Euro im Elektrofachgeschäft Schmid an der Manchinger Bergstraße oder nach telefonischer Absprache bei Theaterbühnen-Chef Xaver Huber werktäglich von 14 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr unter Rufnummer (0 84 59) 32 41 72. Bestellung sind auch online auch unter der Adresse www.theaterbuehne-manchig.de möglich.