Scheyern (wed) Das alte Kasernengebäude wurde wieder zur Konzertbühne: Zum 18. Mal fand dort das Bandfestival Rock im Treff statt. Als Headliner machte Superpunk auf ihrer Deutschlandtournee in Scheyern Station – und sie hielt, was sie versprochen hatte, wie die drei anderen Bands.
Eröffnet wurde der Abend von der Nachwuchsband Kind of Noise, die beim letzten Saitensprung als "Sieger der Herzen" ausgezeichnet worden war. Die Wolnzacher überzeugten mit raffinierten Rhythmuswechseln und lieferten Punk Rock bester Prägung. Simon Mayer freute sich über die Rolle als Opener des Festivals: "Ich fand es echt super hier spielen zu dürfen. Die Stimmung war toll und es war für uns ein Riesenerlebnis”, so der Sänger der Band.
Auch Tom Fock, Frontmann des zweiten Acts Lustfinger, war voll des Lobes. "Es war unglaublich. Wir kommen wieder!”, erklärte er im Anschluss an den Auftritt, bei dem die fünf Musiker aus München ihrem Ruf als einer der ältesten und besten Punkbands aus Deutschland restlos gerecht wurden. Mit einer gelungenen Mischung aus älteren und neueren Songs heizten sie ordentlich ein und brachten die Zuschauer vor allem mit ihrem aktuellen Stück "Heilig" zum Toben. In zwei Lager wurde das Publikum geteilt, als die Löwen-Fans ihre 60er-Klassiker "Grünwalder Stadion” und "Löwenmut” spielten. Nicht nur die Band selbst, sondern auch die Besucher waren von der Darbietung begeistert, und der Rohrbacher Marius Weichselbaumer (24) meinte sogar: "Lustfinger waren mein absolutes Highlight heute Abend".
Groß waren dann die Erwartungen vor dem Auftritt von Superpunk, die sonst auf ihrer Tour nur in Großstädten wie Berlin, St. Gallen, Stuttgart oder Köln auftraten und am Sonntag ein Konzert in der Münchener Registratur gaben, schöpften ihre musikalische Vielfalt voll aus. Spätestens jetzt war das Scheyerer Vereinsheim bis auf den letzten Platz gefüllt und die Stimmung kochte über, als die Hamburger ihre Hits "Neue Zähne für meinen Bruder und mich” und "Ja, ich bereue alles” zum Besten gaben.
Keyboarder Thies Mynther meinte anschließend, der Auftritt sei ein Highlight auf der Tournee gewesen und über eine erneute Einladung nach Scheyern würden er und seine Bandkollegen sich sehr freuen. Zudem lobte er die gute Organisation: "Es hat alles reibungslos geklappt. Die Crew hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Und auch das Publikum war sensationell”, so Mynther. Wie beispielsweise Katrin Rackers-eder, eine 20-jährige Studentin aus Jetzendorf, die erklärte: "Ich habe mich bei Superpunk so verausgabt, dass ich kaum mehr Luft bekommen habe. Es ist toll, dass man nicht immer so weit fahren muss, um etwas geboten zu bekommen. Dafür ein großes Lob an die Organisatoren.”
Den Abschluss bildeten diesmal die Scheyerer Lokalmatadoren von Edmundo Balaton. Mit ihrem neuen Sänger Uli Gicklhorn rockten sie das Vereinsheim und waren somit ein würdiger Schlussact für die 18. Ausgabe des Festivals. "Für uns war es eine sehr große Ehre nach einer so großen Band wie Superpunk auf der Bühne stehen zu dürfen”, meinte der neue Frontmann.
Auch die Veranstalter zeigten sich hoch zufrieden mit dem Verlauf des Abends, obwohl diesmal mit 500 Besuchern die Zahl der Gäste etwas hinter den letzten Rock im Treff-Ausgaben zurückblieb. Kilian Wiedemann, Vorsitzender des Jugendtreffs, erklärte: "Das Wichtigste ist, dass wieder alles friedlich geblieben ist und die Stimmung wie immer hervorragend war. Ich denke, dass alle Besucher voll auf ihre Kosten gekommen sind. Ich bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass alles so gut funktioniert hat.”
Aufgrund der Bandauswahl sei es diesmal auch gelungen einen höheren Altersschnitt zu erreichen und das Festival so für die nächsten Male auch für die älteren Besucher wieder attraktiver zu machen. Das eigens aufgestellte Raucherzelt sei von den Gästen sehr gut angenommen worden. Zur 19. Auflage von Rock im Treff wird es voraussichtlich im Oktober kommen.
