Eichstätt
Prüfungswoche für die erste FOS-Generation gestartet

07.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:58 Uhr

Noch 20 Minuten bis zum Abgabeschluss! Die erste Generation der Eichstätter Fachoberschülerinnen und -schüler schwitzte gestern von 9 bis 13 Uhr über der Deutschprüfung. Heute geht es weiter mit Mathe, am Donnerstag steht Pädagogik/Psychologie an und am Freitag endet die Prüfungswoche mit Englisch. - Foto: chl

Eichstätt (chl) Premiere in Eichstätt: Die "Gründergeneration" der Fachoberschule (FOS) in Eichstätt schreibt in dieser Woche ihr Fachabitur. Im September 2008 sind bekanntlich zwei elfte Klassen des Fachbereichs Sozialwesen als Außenstelle der Fachoberschule Ingolstadt gestartet – von den 50 "Pionieren" stellen sich 49 nun auch der Abschlussprüfung.

In der Staatlichen Berufsschule am Burgberg wurde damit gestern erstmals eine Abiturprüfung geschrieben, bestätigte auch Klassenleiter Wendelin Ferstl auf Anfrage. Er hat den ersten FOS-Jahrgang von Anfang an mitbetreut: "Und es hat alles insgesamt reibungslos geklappt."

Nach dem Auftakt der Prüfungswoche zeigten sich gestern die jungen Frauen und Männer etwas erschöpft, aber doch ganz zuversichtlich: "Es ging so, verschlechtert habe ich mich nicht", meinte zum Beispiel Johannes, der sich von den vier zur Wahl stehenden Themen der Deutschprüfung dem Thema "Kaufrausch und Konsumgestörtheit" gewidmet hat. "Das war schon in Ordnung." Nach dem Fachabi macht Johannes ein Praktikum im Krankenhaus – der Sozialwesen-Absolvent bleibt also tatsächlich im sozialen Bereich tätig.

Ganz anders sein Mitschüler Kilian. Der hat sich das gleiche Thema vorgenommen: "Naja, lief nicht so gut wie erhofft. Ich war etwas nervös." Dennoch rechnet auch Kilian weiter mit seinem Fachabitur, danach wechselt er jedoch die Richtung: "Ich werde in Coburg Bioanalystik studieren – das ist ein ganz neuer Studiengang." Mit Sozialwesen habe das nichts zu tun. Kilian hatte die FOS in Eichstätt aber auch nur deswegen besucht, weil er eben ein Eichstätter ist. Und – so bekundet er – er hat es nicht bereut: "Die Schulzeit hier war super."

Dem Thema "Kaufrausch und Konsumgestörtheit" hat sich auch Jana zugewandt: "Es lief ganz gut." Für sie soll mit dem Fachabitur die Schulzeit noch nicht zu Ende sein: "Ich möchte die 13. noch machen." Dazu wird sie dann nach Ingolstadt fahren – ebenso wie Mitschülerin Verena: Verena möchte Lehramt auf Englisch und Mathe studieren – und dazu ebenfalls in der 13. FOS-Klasse in Ingolstadt die allgemeine Hochschulreife erwerben.

Die Umstellung dürfte nicht schwer fallen. Denn der Ingolstädter Schulleiter Erich Winter versichert, "an der Außenstelle Eichstätt sind die Schüler ebenso gut vorbereitet wie in der Hauptstelle".

Für die Schüler in Eichstätt gebe es keine Nachteile, auch wenn die Zukunft der Außenstelle noch auf der Kippe stehe. Bekanntlich wurde der Betrieb trotz geringer Schülerzahlen ein weiteres Jahr genehmigt, langfristig gesichert ist die FOS in Eichstätt jedoch nicht.

Die Qualität und die Klassenstärken seien überall gleich gut, versichert der Schulleiter – auch wenn die FOS Ingolstadt insgesamt eine andere Größendimensionen hat. "Bei uns finden die Abschlussprüfungen nicht in der Turnhalle, sondern in der Saturnarena statt", erzählt Winter – kein Wunder bei in der Regel zwischen 700 und 800 Prüflingen! "Wir haben mehr Absolventen als alle Ingolstädter Gymnasien zusammen", sagt Winter.

Und die feiern am 23. Juli alle zusammen den 49 Eichstättern ihre Zeugnisübergabe im Festsaal des Ingolstädter Stadttheaters.