Schrobenhausen
Provisorischer Mobilfunkmast aufgestellt

Suche nach einem Alternativstandort für eine Antenne in der Gerolsbacher Straße schlug fehl - Politiker haben dreimal Nein zu Projekt gesagt

21.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:30 Uhr
Ein Gittermast sichert in den kommenden Monaten einem Mobilfunknetzbetreiber an der Gerolsbacher Straße die Sicherheit seines Netzes. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen - Bauarbeiten abseits der Gerolsbacher Straße: Ein Mobilfunkmast wurde in der Auffahrt zur Außenstelle der Straßenmeisterei hochgezogen.

Dabei handelt es sich um ein Provisorium, denn die letzte Entscheidung über eine stationäre Antenne ist noch nicht gefallen.

Was die Entscheidung angeht, handelt es sich um eine Hängeparty, wie Stadtbaumeister Axel Westermair auf Anfrage bestätigt. Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen als Baugenehmigungsbehörde hatte bei der Stadt schon nachgefragt, ob es dort eine Entscheidung für oder gegen die Mobilfunkantenne gebe? Bis Mitte Mai werde das Landratsamt wohl noch abwarten. Dann wird in Neuburg entschieden, was an der B300 gebaut wird.

Für die Stadt ist die Ausgangslage so einfach wie schwierig. Politisch ist das Votum über den rund 40 Meter hohen Masten klar: Nein. Insgesamt dreimal hatte sich der Bauausschuss mit dem Mobilfunksender beschäftigt (wir berichteten). Und genauso oft verweigerten die Kommunalpolitiker das gemeindliche Einvernehmen. Ihre Begründung war auch jedes Mal die gleiche: Der etwas mehr als 100 Meter entfernt liegende Comenius-Kindergarten solle erweitert werden. Der Mobilfunkmast war den Stadträten einfach zu nah am Kindergarten. Unklar, so Westermair, sei aber bislang, wie es mit dem Comenius-Kindergarten weitergehe.

Zuletzt machte die Stadtverwaltung den Vorschlag, einen Alternativstandort zu suchen. Der sollte an der Augsburger Straße sein, so Westermair. Doch inzwischen habe sich herausgestellt, dass die Alternative für den Mobilfunknetzbetreiber zu weit entfernt sei, um die nötige Netzabdeckung zu gewährleisten. Darüber hinaus seien durch die Corona-Pandemie und den nach den Kommunalwahlen anstehenden Führungswechsel im Rathaus die bereits anberaumten Gespräche verblieben.

Baurechtlich ist die Sache klar, wie schon mehrfach den Mitgliedern des Bauausschusses klar gemacht wurde: Bleibe der Ausschuss bei seinem Nein, könne das Landratsamt das Votum der Stadt ersetzen. Und da ist für Westermair klar, dass das Baurecht aufseiten des Mobilfunkbetreibers sei. Und damit der auch sein Netz betreiben könne, entstand nun ein provisorischer Mobilfunkmast an der Gerolsbacher Straße.

SZ