Neuburg
Protestkette für mehr Krankenhauspersonal

29.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Neuburg (DK) Zu einer bundesweiten Protestkette – vom Nordseestrand bis in die bayerischen Berge, von Görlitz bis Saarbrücken – hatte die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten in Krankenhäusern aufgerufen. Auch die Kliniken St.

Elisabeth in Neuburg haben sich daran beteiligt.

In Krankenhäusern fehlen nach einer Verdi-Erhebung 162 000 Beschäftigte, darunter 70 000 in der Pflege. Bei der Aktion machten die Beschäftigten die Personalnot sichtbar, indem sie Nummernkarten von 1 bis 162 000 hochhielten. Auch die Beschäftigten des Klinikums Ingolstadt und die Kliniken der Naturparks Altmühltal in Eichstätt und Kösching beteiligten sich. Mit der Aktion machten die Beschäftigten ihre Enttäuschung über den Gesetzentwurf zur Krankenhausreform Luft, den die Bundesregierung am 11. Juni veröffentlicht hat, heißt es in einer Pressemitteilung von Verdi.

„Die Regierung kennt die dramatischen Auswirkungen der Personalnot für Patienten, doch sie handelt nicht“, sagte Arina Wolf, Gewerkschaftssekretärin des Verdi-Bezirks Ingolstadt „Wir sind entsetzt, dass die Bundesregierung die Gefährdung von Patienten wissentlich in Kauf nimmt.“ Ein Pflegeförderprogramm für eine bis 3,5 Pflegestellen pro Krankenhaus bringe den Patienten niemals die dringend notwendige Verbesserung der Versorgung. Bei einem Nachtdienstcheck der Gewerkschaft in über 200 Krankenhäusern im März hatten 59 Prozent der Pflegefachkräfte angegeben, dass es in ihrem Nachtdienst in den vergangenen vier Wochen eine gefährliche Situation für Patienten gegeben habe, die bei ausreichend Personal vermeidbar gewesen wäre.