Protest zeugt von intakter Schulfamilie

20.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:56 Uhr

Zum Kommentar des Artikels "Am Heißen Eisen verbrannt", EK vom 15./16. Mai: In ihrem Kommentar schreibt Frau Chloupek von einer unnötigen Emotionalisierung und gar Instrumentalisierung unserer Kinder und ein falsches Heranführen an die Demokratie.

Wir sind absolut anderer Meinung. Dass so kurzfristig so viele Eltern - und auch Kinder - sich zusammengetan haben und für unsere Schule in ihrer jetzigen Form Stellung bezogen haben, entspricht doch erst mal dem Recht auf freie Meinungsäußerung als wichtiger Baustein jeder Demokratie und zeugt von einer intakten Schulfamilie, die wir so erhalten wollen.

Unsere Kinder gehen gerne in ihre Schule, sie fühlen sich dort sicher und akzeptiert, eine Aufteilung der unterschiedlichen Jahrgangsstufen auf die beiden Standorte würde eine solche Schulgemeinschaft, bei der die Großen und Kleinen auf verschiedenste Art voneinander profitieren, zerstören. Die Eltern und Kinder - sicherlich auch die der Schule Am Graben - schätzen die überschaubare Größe der Schulen. Unserer Auffassung nach bringt eine organisatorische Zusammenlegung bürokratisches Chaos, für nur eine Schulleitung ein Arbeitspensum, das nicht zu schaffen ist, Lehrer, die gehetzt von einem Standort zu spät zum nächsten kommen? den Preis für eventuelle finanzielle Einsparungen zahlen dabei die Kinder!

Dem Vorwurf der Autorin, eine sachliche Abwägung von Für und Wider wurde durch das emotionale Engagement der Eltern zunichtegemacht, stellen wir entgegen, dass für eine sachliche Abwägung eigentlich die Fachleute mit ins Boot geholt werden sollten. Etwas, das in diesem Fall nicht geschehen ist, da beide Schulleitungen erst durch einen kurzen Abschnitt in einem Zeitungsartikel zufällig erfahren haben, dass in der anstehenden Stadtratssitzung ein Antrag auf Zusammenlegung ihrer Schulen gestellt werden soll. Hätten wir lieber die Hände in den Schoß legen, abwarten, wie entschieden wird, und uns danach zu Wort melden sollen? Dann hätte man uns fehlendes Engagement und Desinteresse vorgeworfen? So wurde unseren Kindern gezeigt, dass durch engagierten Einsatz etwas bewegt werden kann - in unseren Augen ein gutes Beispiel, um das Interesse der Kinder an Politik zu wecken!

Als Abschluss möchten wir eine Lanze für unsere Schulleitung Frau Funk brechen. Sie setzt sich allzeit voll und ganz für die Förderung und Entwicklung unserer Kinder ein, ist offen für neue Projekte und führt unsere Jugend gewiss richtig an ein Demokratieverständnis heran.

Sonja Greisel, Vorsitzende, sowie Sabine Graf, Dagmar Rosenberger, Christine Bleitzhofer, Jutta Mathieu, Erika Csaki, Monika Niedermeier, Verena Steinrück, Mitglieder des Elternbeirats der Grundschule St. Walburg