Stammham
Protest mit "Ortstafeln"

Naturschützer wehren sich gegen die Stammhamer Hähnchenmastanlage

06.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:48 Uhr |

Stammham - Mit einer kurzen Aktion in Stammham haben die Naturschutz-Aktivisten Lisa und Edgar Munz ihren Unmut über die geplante große Hähnchenmastanlage nahe des Ortes zum Ausdruck gebracht: Mit zwei selbst gebastelten Ortsschildern stellten sich die zwei Reichertshofener diese Woche vor eine richtige Ortstafel.

Auf einem der Schilder aus Pappe stand: "Stammham - Ort der Hühnerknastanlage".

Laut Lisa Munz dauerte die "heimliche Aktion nur wenige Sekunden, damit wir keine Schwierigkeiten mit Behörden bekommen". Zwei oder drei Autofahrer seien während der Performance vorbeigekommen. Reaktionen habe es nicht gegeben, so das Mitglied der Kreisgruppe Pfaffenhofen des Bunds Naturschutz. Wie die Eheleute betonen, "machen wir uns große Sorgen wegen der Hähnchenmastanlage. Sollte dieser Qualstall mal gebaut werden, wird sich einiges zum Nachteil für die Region ändern".

Wie mehrmals berichtet, will der Stammhamer Landwirt Richard Wermuth auf einer Wiese nahe der Autobahn vier Ställe und ein "Kadaverhaus" für bis zu 206000 Tiere bauen. Der Stammhamer Gemeinderat befürwortete im Dezember die ersten Pläne. Gegen die Mastanlage hat sich massiver Widerstand in der Region gebildet. Seit einigen Wochen ist eine Bürgerinitiative namens "respekTiere" aktiv.

Mittlerweile unterstützen auch die Grünen-Landtagsabgeordneten Paul Knoblach (Schweinfurt) und Claudia Köhler (München) die örtliche Bürgerinitiative. Die Betreuungsabgeordnete für den Landkreis Eichstätt schimpft: "Bei diesem gewerblichen Betrieb müssen keine Flächen für die Futtermittelproduktion nachgewiesen werden. Das heißt, zu den Tiertransporten und der Verwertung des belasteten Hühnerkots werden noch zahlreiche Lkw-Transporte für Unmengen von Futtermitteln kommen. " Lärm, Gestank und Verkehrsbelastung seien vorprogrammiert.

khh


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