Roth
Prominente strampeln für krebskranke Kinder

"Tour der Hoffnung" sammelt 12 000 Euro Spenden in Roth – Teilnehmer schwingen sich für guten Zweck in den Sattel

20.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:09 Uhr

Die stolze Summe von 12 000 Euro kommt bei der Aktion „Tour der Hoffnung“, die auch in Roth Station machte, zusammen. - Foto: Tschapka

Roth (HK) Die „Tour der Hoffnung“ hat Station auf dem Rother Marktplatz gemacht. Dabei handelt es sich um eine Radtour der besonderen Art: Gleich gesinnte Menschen, darunter zahlreiche Prominente, steigen aufs Fahrrad, um Spenden zu sammeln für krebskranke Kinder und Jugendliche.

Der Kiliansdorfer Posaunenchor nahm die Benefizradler in Roth unter anderem mit der Titelmelodie von „Star Wars“ in Empfang. Das passte, schließlich wimmelte der Rother Marktplatz nur so vor „grünen Männern“ – und auch Frauen. Bei den einen handelte es sich um ein großes Polizeiaufgebot, das die Tour begleitete, bei den anderen um die insgesamt 189 Teilnehmer, die allesamt in grünen Trikots steckten und sich über die große Obsttheke freuten, die zwei Rother Lebensmittelhändler gesponsert hatten.

Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer war vor rund 30 Jahren schon einmal dabei, als die „Tour der Hoffnung“ durch Roth verlief. Damals erhielt er sogar ein Autogramm von Rosi Mittermaier im Rother Schlosshof. Eelhäußer begrüßte alle Teilnehmer herzlich in der „Sportstadt Roth“, nachdem sie am Morgen in einer anderen Sportstadt, nämlich Herzogenaurach, gestartet seien und ihren rund 85 Kilometer langen Weg über Zirndorf, Schwabach, Abenberg und Spalt auf den Rother Marktplatz gefunden hätten. Auch Landrat Herbert Eckstein freute sich sehr darüber, dass die „Tour der Hoffnung“ mal wieder in Roth Station mache, zumal mit so vielen „lebenden Legenden“.

„Lebende Legenden“ aus dem Bereich Sport befanden sich in der Tat viele in den Reihen der „Tour der Hoffnung“, die im Jahr 1983 ins Leben gerufen wurde und seitdem mehr als 26 Millionen Euro für krebskranke Kinder gesammelt hat. Gerade erst aus London mit der „MS Deutschland“ eingetroffen und sich gleich auf das Rad geschwungen hat sich Anna Dogonadze, Olympiateilnehmerin und Goldmedaillengewinnerin 2004 in der Disziplin Trampolinturnen. Norbert Schramm, Eiskunstlauflegende und ehemaliger Dschungelcamper, war auch mit dabei, ebenso wie die Europameisterin im Kunst- und Turmspringen, Brita Baldus, die auf der Bühne noch einmal den Unterschied zwischen diesen beiden Sportarten erklärte.

Diana Sartor, die Welt- und Deutsche Meisterin im Skeleton, erklärte, warum man bei dieser Sportart mit dem Kopf voran den Berg herunterrodelt, und auch die frühere „Stimme der Tour de France“, der Sportjournalist Herbert Watterott, zählte zu den Promis und erklärte augenzwinkernd, dass es wohl am Rother Kopfsteinpflaster lag, dass es am Ende der Etappe keinen Schlusssprint gegeben habe. Auch ein berühmter Rother ist seit 1995 dabei, der Extremsportler Hubert Schwarz, der seinerseits beim Challenge mit seiner Beneflizz-Radtour Spenden sammelt.

Trotz aller guten Laune, die auf dem Marktplatz herrschte, handelt sich um ein ernstes Anliegen, das die Radler in die Pedale treten lässt. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2000 Kinder an Krebs. Die Belastungen sind für alle Beteiligten enorm. Jeder Cent der „Tour der Hoffnung“ wird daher sowohl in die Forschung gesteckt als auch zur Unterstützung betroffener Familien verwendet.

Jochen Dotterweich, der Vorsitzende der „Elterninitiative krebskranker Kinder Erlangen e. V.“ freute sich sehr darüber, eine große Anzahl von Schecks entgegen zu nehmen, nicht nur von den Radfahrern, sondern und von Firmen und Organisationen aus der Region Roth. Darunter unter anderen die Firmen Schlenk, Speck Pumpen, Feser, Ramsauer, der Lions-Club, der Rotary-Club, und auch die Stadt Roth steuerte einen Scheck bei. So kamen über 12 000 Euro zusammen, eine stolze Summe, mit der viel Gutes bewirkt werden kann.

Nach dem offiziellen Teil, bei dem sich auch der Tourleiter und mehrfache Radrenn-Weltmeister Klaus-Peter Thaler in das Goldene Buch der Stadt Roth eingetragen hatte, stiegen die Teilnehmer aber nicht wieder auf ihre Räder, sondern in einen Bus, ihr Tagesziel hatten sie mit Roth erreicht. Erst am nächsten Tag ging es weiter: von Kulmbach bis Würzburg. Am vergangenen Sonntag endete die diesjährige „Tour der Hoffnung“ mit der Etappe Würzburg – Gießen. Alle weiteren Informationen auf der Homepage www.tour-der-hoffnung.de, auf der auch die Spendenkonten verzeichnet sind.