Ingolstadt (DK) Das Werk sprengt Dimensionen: 1347 Seiten ist die Trilogie „Der Herr der Ringe“ von John Ronald Reuel Tolkien lang, seit der Veröffentlichung Mitte der 1950er Jahre wurden mehr als 150 Millionen Exemplare weltweit verkauft – damit dürfte der Roman so ziemlich der erfolgreichste des 20. Jahrhunderts sein.
Zu diesen eindrucksvollen Fakten will man bei den Ingolstädter Literaturtagen nun einen Rekord hinzufügen: In drei Tagen, ab dem 26. April, soll das gesamte Epos nonstop in einer Lesung in der Harderbastei vorgetragen werden. Dabei werden sich Schauspieler, Prominente der Stadt wie Kulturreferent Gabriel Engert und Stadttheater-Intendant Knut Weber sowie literaturbegeisterte Bürger abwechseln. Wer mitmachen möchte, kann sich bei Johannes Langer, Projektleiter der Literaturtage, melden (Kulturamt Ingolstadt, Stichwort „Herr der Ringe“, Auf der Schanz 39, 85049 Ingolstadt). Ergänzt wird die Lesung von einem Kino-Marathon, bei dem hintereinander alle drei Teile der Verfilmung des Romans in der VHS gezeigt werden. „Wem das dann noch nicht reicht, dem ist nicht mehr zu helfen“, kommentierte Langer gestern bei der Vorstellung des Literaturtage-Programms.
Fantasy-Literatur ist übrigens heuer auch das Thema beim Schülerschreibwettbewerb und weckte offenbar großes Interesse. Diesmal wurden fast doppelt so viele Beiträge eingereicht wie im Vorjahr.
Aber die Literaturtage 2012 haben bei Weitem mehr zu bieten als Fantasy. Insgesamt fünf prominente Autoren werden zu Lesungen kommen, außerdem gibt es einen Poetry-Slam-Auftritt mit Pauline Füg und Bas Böttcher, den Stars der Szene.
Am populärsten ist vielleicht die Bestsellerautorin und Fernsehmoderatorin Sarah Kuttner, die aus „Wachstumsschmerz“ lesen wird. Aus Kino- und Fernsehfilmen bekannt ist der grandiose Schauspieler Josef Bierbichler. Er wird aus seinem Roman „Mittelreich“ vortragen, der als literarisches Meisterwerk gehandelt wird. Und Ingo Schulze wird sein jüngstes Buch „Orangen und Engel“ präsentieren. Der Thüringer Schriftsteller hat mit „Simple Storys“ das wohl wichtigste Buch über die Wende-Zeit publiziert. Außerdem treten die Jugendbuchautoren Bastian Bielendorfer und Antje Wagner auf.
Zum ersten Mal seit längerer Pause werden die Literaturtage auch vom DONAUKURER mitveranstaltet. Für Geschäftsführerin Lydia Nißl war das eine naheliegende Entscheidung: „Literatur, Lesen und Schreiben sind unsere Kernkompetenz.“
