Reichertshofen - "Wir wollen wieder das Salz in der Suppe sein", betonte Listenführer und Dritter Bürgermeister Georg Link (FW) bei der Kandidatenvorstellung der Freien Wähler Reichertshofen am Aschermittwoch im Gasthof Fröhlich.
Eine weitere Kandidatenvorstellung gibt es noch am Montag, 2. März, mit Landratskandidat Albert Gürtner um 19 Uhr, ebenfalls im Gasthof Fröhlich.
In gemütlicher, ungezwungener Atmosphäre hatten die Gäste Gelegenheit, mit den 14 FW-Kandidaten ins Gespräch zu kommen und diese kennen zu lernen, nachdem Vorstand Johann Rockermeier die Anwesenden begrüßt hatte. Die Freien Wähler haben bei der Kommunalwahl am 15. März auf die Aufstellung eines Bürgermeisterkandidaten verzichtet. Eine Empfehlung für einen der drei Kandidaten wollten sie ebenfalls nicht abgeben. In der zu Ende gehenden Wahlperiode waren die Freien Wähler mit drei Marktgemeinderäten im Gremium vertreten gewesen.
Das Programm der Reichertshofener FW ruht im Wesentlichen auf vier großen Säulen. Zu den politischen Zielen der Gruppierung zählen die Gestaltung des Paar-Umfeldes und des Paarfestgeländes, die Förderung regenerativer Energien, die Durchgrünung der Gemeinde und Tempo 30 in allen Wohngebieten. Hinsichtlich des Paarfestgeländes sei beispielsweise ein großer Kinder- und Abenteuerspielplatz denkbar. Außerdem wollen die Freien Wähler eine Energiesprechstunde für alle Bürger einführen und die Durchgrünung der Gemeinde durch eine "sinnvolle Nachverdichtung" und den Erhalt bestehende Grünflächen steuern. Dritter Bürgermeister Georg Link bedauerte außerdem, dass der Untere Markt erneut keiner sinnvollen Nutzung zugeführt werden konnte.
Ihr Programm wollen die Freien Wähler jetzt mit ihren Kandidaten umsetzen, wofür Link in Anbetracht einer in seinen Augen "starken Liste" gute Chancen sieht. Auf den vorderen Plätzen der seit 1972 im Marktgemeinderat vertretenen Gruppierung rangieren die bisherigen Gemeinderäte Georg Link und Fraktionssprecher Ludwig Heigl. Gemeinderat Roland Bachhuber ließ sich nach zwölf Jahren im Gremium nicht mehr zur Wahl aufstellen. Link, Heigl und Vorsitzender Johann Rockermeier kandidieren ebenfalls auf der FW-Liste für den Kreistag.
Aber nicht nur das Wahlprogramm, sondern auch andere politische Themen wurden auf der Veranstaltung diskutiert. Thematisiert wurde unter anderem das Wirtshaussterben in Reichertshofen, die potenzielle Grundwasserproblematik im geplanten Neubaugebiet "Neustockau" und die Tatsache, dass nur noch für zehn Kinder in Reichertshofen derzeit Kindergartengebühren gezahlt würden. Dritter Bürgermeister Georg Link, der das Thema bereits im Marktgemeinderat angesprochen hatte, wollte den Punkt nach der Wahl "noch einmal in Ruhe prüfen". Ein Wegfall der Gebühren mache aus seiner Sicht angesichts der geringen Zahlen Sinn.
PK
Verena Vogl
