Pfaffenhofen
Prognosen: Zugewinn für Neuburg

13.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:50 Uhr

Pfaffenhofen (iso) Wenn die Ilmtalklinik die Kinderstation mit eigenen Planbetten für eine medizinische Grundversorgung bekommt, kann sich das Krankenhaus zur Behandlung der Intensivfälle einen eigenen Kooperationspartner suchen und ist hier auf niemanden mehr angewiesen. Wäre Neuburg jedoch auf eine Kooperation eingegangen, hätte es Vorteile für beide Kliniken gegeben, das ist die Argumentation der Pfaffenhofener Seite. Diese "Win-win-Situation" stellt sich wie folgt dar:

Derzeit werden nach Berechnungen der Ilmtalklinik etwa 520 Fälle aus dem Landkreis Pfaffenhofen in Neuburg behandelt, mit einem Umsatzerlös von 750 000 Euro. Neuburg fürchtet, dieses wirtschaftliche Standbein zu verlieren, wenn Pfaffenhofen die eigene Kinderstation bekommt.

Doch nach Berechnungen der Ilmtalklink müssten bei 20 bis 30 Kinderbetten in Pfaffenhofen und einem jährlichen Patientenaufkommen von 2000 Patienten etwa 400 bis 600 Kinderpatienten zur Weiterbehandlung verlegt werden – im Falle der jetzt gescheiterten Kooperation wäre dies die Kinderklinik in Neuburg (oder Ingolstadt) gewesen. Wegen des höheren Schweregrades bei den Verlegungen würden die Umsatzerlöse in Neuburg dann aber ansteigen: die Prognosen errechnen zwischen 820 000 und 1,2 Millionen Euro – natürlich ohne Garantie.

"Daran glauben die Verantwortlichen in Neuburg nicht. Nach deren Meinung müssten wir diese Zuverlegungen garantieren, das können wir natürlich nicht", erklärt Ilmtalklinik-Geschäftsführer Marco Woedl.