Eichstätt
Problematik der Bodenerosion

Geowissenschaftler aus ganz Deutschland tagen an der KU

18.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:32 Uhr

Der Arbeitskreis Geomorphologie zeichnete bei seiner Tagung in Eichstätt Professor Horst Hagedorn (rechts) mit der goldenen Richthofen-Medaille aus. Hagedorn konnte sich außerdem über einen Ammoniten als Zugabe freuen, den ihm der Sprecher des Arbeitskreises, Professor Andreas Vött, überreichte. - Foto: upd/Heckmann

Eichstätt (upd) Zum ersten Mal in seiner fast 40-jährigen Geschichte hielt der Deutsche Arbeitskreis für Geomorphologie seine Jahrestagung an der Katholischen Universität in Eichstätt ab.

Von Flensburg bis Graz, von Köln bis Dresden waren etwa 100 Mitglieder des größten Arbeitskreises innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) der Einladung des Lehrstuhls für Physische Geographie an der KU gefolgt, um sich über aktuelle Forschungsprojekte und Ergebnisse auszutauschen. Dieser Austausch fand in Form von 25 Vorträgen und durch mehr als 40 Poster statt, über die in zwei „Postersessions“ rege diskutiert wurde. Mit Professor Wilfried Haeberli (Zürich) und Professor Johann Stötter (Innsbruck) gehörten zu den Referenten auch zwei weltweit bekannte Experten, die sich vor allem mit den Folgen des Klimawandels in den Hochgebirgen der Welt befassen.

Die Geomorphologie untersucht die Formen der Erdoberfläche, ihre Entstehung und die dafür ursächlichen Prozessen. Zu den auf der Tagung angesprochenen Forschungsfragen der Geomorphologie zählen beispielsweise die Konsequenzen des Klimawandels für Umwelt und Gesellschaft, die Bedrohung des Menschen durch Gefahrenprozesse wie Tsunamis, eine auch am Mittelmeer bestehende Gefahr, Muren und Steinschläge sowie die Problematik der Bodenerosion, die weltweit langsam zu einem unwiederbringlichen Verlust einer der wichtigsten Ressourcen führt. Zudem werden aus der aufwendigen Analyse und Datierung von Böden und Sedimentgesteinen Rückschlüsse über die Klima- und Umweltgeschichte gezogen, auf die auch Prognosen mithilfe von Simulationsmodellen aufbauen können.

Ein Höhepunkt war die Verleihung der goldenen Ferdinand-von-Richthofen-Medaille am Nachmittag des ersten Veranstaltungstags. Die bislang nur zwölfmal (zuletzt im Jahre 2005) an herausragende Forscher- und Entdeckerpersönlichkeiten verliehene Medaille wurde im Rahmen eines Festaktes an Professor Frank Ahnert, Professor Horst Hagedorn und Professor Jürgen Hagedorn für ihre hervorragenden Beiträge zur geomorphologischen Forschung der vergangenen vier bis fünf Jahrzehnte vergeben. Zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung stand noch eine Fachexkursion ins Reintal bei Garmisch-Partenkirchen auf dem Programm.