Laimerstadt
Proben für den Ernstfall

100 Feuerwehrleute löschen einen angenommenen Waldbrand 700 Meter Schlauch verlegt

04.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:35 Uhr

Zwei Güllefässer befüllten die Feuerwehrleute neben der Wasserversorgung aus dem Weiher mit Wasser, um den angenommenen Waldbrand zu löschen.

Laimerstadt (DK) Fünf Feuerwehren haben am Wochenende in Laimerstadt den Ernstfall geprobt. Über 100 aktive Feuerwehrleute verlegten mehr als 700 Meter Schlauch, um einen angenommenen Waldbrand im Hienheimer Forst in der Nähe der Laimerstädter Waldkapelle zu löschen.

An der Großübung nahmen die Feuerwehren aus Riedenburg, Altmannstein, Hexenagger, Tettenwang und Laimerstadt teil. Abfahrt am jeweiligen Feuerwehrhaus war um 19 Uhr. Bereits nach fünf Minuten traf die Feuerwehr aus Tettenwang mit 20 Aktiven und acht Jugendfeuerwehrleuten mit ihrem Tragkraftspritzenanhänger in Laimerstadt ein. Dicht gefolgt von den restlichen Feuerwehren.

Um Wasser zum Brandherd in den Wald zu transportieren, wurden Güllefässer eingesetzt. Einsatzleiter war der Laimerstädter Kommandant Michael Waldinger, der als Abschnittsleiter für den Nordbereich Johann Bühler (Kommandant der Feuerwehr Riedenburg) und für den Südbereich Georg Schels (Kommandant der Feuerwehr Altmannstein) einsetzte. Kritisch beobachtet wurde die Großübung von Kreisbrandmeister Markus Feßlmeier aus Altmannstein. Interessiert zeigte sich auch Altmannsteins Bürgermeister Norbert Hummel (CSU), der während des ganzen Einsatzes vor Ort war.

Der Aufbau der Wasserversorgung klappte Hand in Hand. Die Laimerstädter Wehr saugte Wasser aus einem Weiher und transportierte es über eine Schlauchlänge von etwa 250 Metern mit neun Bar Druck durch ein Maisfeld und über einen größeren Hügel. Hier wartete bereits die Feuerwehr Tettenwang mit ihrer Tragkraftspritze als Zwischenpumpe, die das Wasser über acht Schläuche mit 160 Metern weiter zur Altmannsteiner Feuerwehr leitete. Diese transportiere es über weitere 120 Meter zu ihrem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, wo sie mit dem darauf installierten Wasserwerfer den angenommenen Waldbrand bekämpfte. Zusätzlich wurde mit Güllefässern von Landwirten Wasser zu aufgebauten Faltbehältern gefahren. Von hier wurde das Wasser mit einer Saugleitung an den Brandherd transportiert.

Einsatzleiter Waldinger lobte die Feuerwehrkameraden für ihren Einsatz bei dem angenommenen Waldbrand, der wie bei einem Ernstfall ablief. Auch Bürgermeister Hummel dankte allen Verantwortlichen sowie den Aktiven und freute sich, dass so viele Feuerwehrleute an der Übung teilnahmen. Dies sei heutzutage nicht mehr selbstverständlich. "Eine Übung, die über die Landkreisgrenzen hinausgeht, stellt nicht nur eine Herausforderung für gute Zusammenarbeit dar, sondern fördert auch die Kameradschaft", so Hummel.

Abschnittleiter Schels war angetan von der Wasserversorgung aus dem Weiher, kritisierte aber, dass es Probleme mit dem Digitalfunk gab und zwei Güllefässer zu wenig, sowie die Faltbehälter für den Fassauslauf zu hoch waren. Auch Abschnittsleiter Bühler kritisierte die Kapazität der zu befüllenden Faltbehälter mit den Güllefässern. Sonst habe die Großübung aber sehr gut geklappt. Dies bestätigte auch Kreisbrandmeister Feßlmeier und war begeistert von dem Einsatz aller Aktiven. Das Problem mit den Fässern müsse man noch durchdenken, da in den Ortschaften im Vergleich zu früher nicht mehr so viele Fässer zur Verfügung stünden. "Als Alternative wäre ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen möglich."