Landkreis Roth
Probeeinschreibung unerwünscht

Abermaliger Vorstoß des Landkreises Roth in Sachen Fachoberschule nicht von Erfolg gekrönt

18.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:02 Uhr

Hilpoltstein (mes) Die Geschichte Fachoberschule (FOS) im Landkreis Roth hat ein weiteres Kapitel bekommen. Und wieder ist es eines, dass für den Landkreis wenig erfreulich ist. So wie es aussieht, ist man in München - unabhängig wer im Kultusministerium gerade am Ruder sitzt - nicht gewillt, den Rother die Tür auch nur einen Spalt weit zu öffnen.

 


Konkret geht es um eine Probeeinschreibung für eine Fachrichtung Technik, die man im Landkreis als ideale Ergänzung zur bereits genehmigten Probeeinschreibung für eine Sozial-/Wirtschaft-FOS in Schwabach sieht. Ihren Platz würde die Technik-FOS in Roth finden, da das in Schwabach vorgesehene Gebäude im ehemaligen Deutschen Gymnasium mit seinen beiden Fachrichtungen Wirtschaft und Verwaltung sowie Sozialwesen bereits voll wäre. Die Ausbildungsrichtung wäre somit eine Außenstelle der FOS Schwabach. Der Landkreis Roth wäre als Aufwandsträger für die notwendigen Räumlichkeiten und die Sachkosten zuständig. Der Stadt Schwabach werden laut Landkreis keine Kosten entstehen.

Um überhaupt die Möglichkeit zu haben, eine FOS zu errichten, muss eine stabile zweizügige Klassenbildung für die jeweilige Fachrichtung gesichert sein. Um den Bedarf zu ermitteln, steht das Mittel der Probeeinschreibung zur Verfügung. Genau eine solche hat der Landkreis beantragt und dafür - wie bisher immer in Sachen FOS - eine Abfuhr erhalten.

Die Antwort, die Landrat Herber Eckstein (SPD) von Kultusminister Michael Piazolo (FW) auf sein Schreiben erhalten hat, ist vor allem von großen Bedenken geprägt. So schreibt Piazolo, dass "eine weitere Diversifizierung des möglichen Ausbildungsangebots am potenziell möglichen Standort Schwabach die Erfolgsaussichten der Probeeinschreibung mindern". Auch verweist er darauf, dass mit der neuen Einrichtung eventuell die Zweizügigkeit der - bestehenden - FOS in Weißenburg gefährdet sei. Und: "Die Ankündigung einer weiteren Ausbildungsrichtung in der Öffentlichkeit könnte zusätzlich zu einer großen öffentlichen Enttäuschung führen, wenn die Standortgründung gänzlich scheitern sollte."

Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass es hier lediglich um eine Probeeinschreibung geht, also um eine Bedarfsermittlung. Ein unverbindliche Marktanalyse, die die Daten liefert, die man braucht, um eine fundierte Entscheidung zu könne, ob überhaupt Bedarf vorliegt. Dass dies nun erst einmal nicht genehmigt wurde, stößt im Landkreis auf Verwunderung. "Warum man keine Probeeinschreibung zulässt, das ist nicht nachvollziehbar", echauffierte sich Eckstein im Kreisausschuss am Montag. "Man könnte diese doch machen und dann entscheiden."

Ein Hintertürchen bleibt allerdings noch, denn Piazolo lässt die Möglichkeit offen, dass Roth und Schwabach "gegebenenfalls einen gemeinsamen Antrag stellen" können. Allerdings ist den Schwabachern ihre Probeeinschreibung ja bereits genehmigt worden...