Mörnsheim
Probe für den Ernstfall

Rettungsgruppen der Kreiswasserwacht Eichstätt treffen sich zur gemeinsamen Großübung

15.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:08 Uhr

Großschadenslagen fordern alle Beteiligten und bringen sie an ihre Grenzen. Neben dem kräfteaufreibenden Tragen von Verletzten sind es vor allem Menschen mit Schockzuständen, die an der Einsatzstelle für Stress und Chaos sorgen. - Fotos: Gampl

Mörnsheim/Beilngries (pga) Martinshorn dringt durch das Altmühltal, und Einsatzfahrzeuge nähern sich zügig dem Zeltplatz Hammermühle bei Mörnsheim. Bei einer Klassenfeier kam es nach einem Unwetter mit umgestürzten Bäumen zu einer Panik.

Alkoholisierte Teilnehmer fliehen in die Altmühl und können das stark fließende Gewässer aus eigener Kraft nicht mehr alleine verlassen. Auf der Grünfläche des Zeltplatzes liegen Schüler mit unterschiedlichen Verletzungsmustern oder irren schockierte Beteiligte durch das Gelände. Ein Szenario, das jederzeit Wirklichkeit werden kann, haben sich die Verantwortlichen der Kreiswasserwacht ausgedacht, um ihre Einsatzeinheiten in Übung zu halten.

Aus Richtung Mörnsheim kommend, machten sich die Einsatzeinheiten aus Beilngries, Eichstätt, Großmehring, Altmannstein und Wellheim auf den Weg. Als erstes Rettungsteam traf die Wasserwacht Wellheim mit ihrem Vier-Tragen-Krankenwagen ein und übernahm die Sichtung der Betroffenen. Dabei werden die Verletzten nach Schweregrad eingeteilt und für die spätere Versorgung gekennzeichnet. Die kurz darauf eintreffenden Wasserwachtgruppen bekamen von Einsatzleiter Christian Engler Abschnitte an der Altmühl und an Land zugeteilt. Über zehn Personen mussten von den Wasserrettern aus der stark fließenden Altmühl geborgen werden. Weitere vermisste Personen waren zu suchen und einer Versorgung zuzuführen.

Mitglieder der BRK-Bereitschaft Eichstätt übernahmen den Behandlungsplatz, an dem die Verletzten weiterversorgt und anschließend abtransportiert wurden. Nach der Erstversorgung und der Betreuung an der Verletztensammelstelle galt es, die Mimen sachgerecht zum Behandlungsplatz zu bringen. Den Weg dorthin mussten wiederum Einheiten der Wasserwacht überbrücken. Hand in Hand lief die Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Schnelleinsatzgruppen. Nach einer Stunde waren die über 40 Verletztendarsteller der Berufsfachschule für Krankenpflege aus Ingolstadt versorgt, und die Übung konnte erfolgreich beendet werden.

Der Technische Leiter der Kreiswasserwacht, Marcus Röttel, zeichnete für die Übungsorganisation verantwortlich. Zum Einstieg in den Tag organisierte er für die Schülerinnen und Schüler aus Ingolstadt Lerninseln, die sie mit den Aufgaben der verschiedenen Organisationen vertraut machten. Peter Gampl, Vorsitzender der Kreiswasserwacht und Lehrer an der Krankenpflegeschule Ingolstadt, zeigte sich äußerst zufrieden mit dem gemeinsamen Tag. Die Kooperation von Wasserwacht und Sanitätsdienst funktionierte hervorragend und sei damit Sinnbild für eine gute Symbiose zwischen allen Hilfsdiensten.