Privatparty gerät völlig außer Kontrolle - 100 Polizisten vor Ort

16.10.2016 | Stand 01.11.2016, 3:33 Uhr

München (dpa/dk) Mehr als 100 Polizisten im Einsatz, eine teilweise gesperrte Straßenbahnlinie, Beamtenbeleidigungen und mehrere Festnahmen: Eine Privatparty ist in der Nacht zum Sonntag in München völlig außer Kontrolle geraten.

Nach Polizeiangaben hatte ein 18-Jähriger die Einladung über Whatsapp verschickt und mehr als 150 Gäste in ein Anwesen in der Baldurstraße angelockt. Die Feiernden randalierten im Innenhof und in den Nachbarwohnungen, bis Anwohner die Polizei alarmierten. Als die Beamten versuchten, die Feier mit mittlerweile 150 Menschen aufzulösen, heizte sich die Stimmung laut Polizei immer mehr auf. Beamte wurden beleidigt, einige Partygäste kletterten sogar auf Streifenwagen.

Um die Lage zu beruhigen, rückten schließlich mehr als 100 Beamte an. Die Straße wurde gesperrt, die Straßenbahnlinie 20 wurde gestoppt, da sich die "Partygäste" auch in dem Trambereich ausgebreitet hatten. Später konnte die Linie ihren Betrieb wieder aufnehmen, jedoch die Haltestelle "Borstei" nicht anfahren. Der nahegelegene U-Bahnhof "Westfriedhof" wurde durch zehn Mitarbeiter der U-Bahnwache kontrolliert.

Während des Einsatzes taten sich zwei junge Männer im Alter von 18 Jahren besonders hervor, provozierten die eingesetzten Beamten und stachelten die Menge weiter auf. Die beiden wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen und wurden gegen 2 Uhr nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Von mehreren Partygästen wurden die Personalien aufgenommen - sie alle erhielten Anzeigen wegen Landfriedensbruchs.

Inwiefern die Dienstfahrzeuge durch das Besteigen durch die Partygäste beschädigt worden waren, konnte in der Nacht nicht festgestellt werden, hier sind weitere Überprüfungen notwendig. Im Inneren des Anwesens wurden mehrere Graffitis festgestellt, die Anwohnern zufolge durch die Partygäste angebracht worden waren.

Der Veranstalter kam ungeschoren davon: „Er konnte ja nichts dafür“, sagte ein Sprecher der Polizei.